Wich­ti­ge Jahre

Wir haben unse­ren Jugend­li­chen im letz­ten Jahr ziem­lich viel zuge­mu­tet. Nicht nur der stän­di­ge Wech­sel zwi­schen Präsenz‑, Wech­sel- und Distanz­un­ter­richt war belas­tend, auch die erreich­ba­ren sozia­len Ein­rich­tun­gen außer­halb der Schu­le waren seit März 2020 sehr redu­ziert. Dabei sind sie gera­de wäh­rend der Jugend so wichtig. 

Für die Sozia­li­sa­ti­on brau­chen Jugend­li­che außer­halb des Eltern­hau­ses Mög­lich­kei­ten, sich zu tref­fen, ihre gesell­schaft­li­che Rol­le zu fin­den und sich ein sta­bi­les sozia­les Umfeld auf­zu­bau­en. Es geht hier nicht um außer­schu­li­sche Ein­rich­tun­gen, die nur ein ande­res Lern­um­feld dar­stel­len, son­dern um die Ent­wick­lung der Selbst- und Fremd­wahr­neh­mung – etwas, das für die Ent­wick­lung der Per­sön­lich­keit enorm wich­tig ist.

Die Süd­deut­sche schreibt dazu:

Den Her­an­wach­sen­den fehl­ten ein geord­ne­ter Schul­be­such und damit die best­mög­li­che intel­lek­tu­el­le Ent­wick­lung für den Auf­bau ihrer beruf­li­chen Zukunft, die Mög­lich­keit, sich zu tref­fen, aus­zu­ge­hen, zu fei­ern und so ein sta­bi­les sozia­les Umfeld außer­halb der Fami­lie auf­zu­bau­en, ver­bun­den mit einer unab­hän­gi­gen und eigen­stän­di­gen Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung. Hin­zu kom­me der Man­gel an Mög­lich­kei­ten, sich sport­lich zu betä­ti­gen, mit allen nega­ti­ven Fol­gen für die kör­per­li­che Gesund­heit. Nicht zuletzt sei Kin­dern und Jugend­li­chen gera­de auch das Aus­le­ben von Träu­men für die Zukunft erschwert.

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/moosach-grosse-last‑1.5289873

Man muss kein Pädo­go­ge sein um zu erken­nen, dass eine Pan­de­mie zusätz­lich belas­tet. Eine Pan­de­mie, die in ers­ter Linie für Älte­re lebens­be­droh­lich ist, aber von Jugend­li­chen Soli­da­ri­tät abver­langt, Ein­schrän­kun­gen in ihrer Ent­wick­lung hin­zu­neh­men, die sie spä­ter nicht mehr so leicht auf­ho­len wer­den. Es ist also an der Zeit, dass wir Älte­ren, die wir nun zuneh­mend und auch frü­her geimpft sind, unse­rer­seits Soli­da­ri­tät zeigen.

Die Fasa­ne­rie hat hier­zu – wie ande­re Stadt­tei­le auch – schon vor Jah­ren einen Jugend­treff ein­ge­rich­tet, der es in begrenz­tem Umfang mög­lich macht, sich außer­halb von Ver­an­stal­tun­gen und betreu­tem Ler­nen zu tref­fen. Die­sem Jugend­treff, der auch vom Ver­ein initi­iert und unter­stützt wird, kommt gera­de jetzt eine wich­ti­ge Rol­le zu. Wir soll­ten als Erwach­se­ne und auch Anwoh­ner daher in die­sem Som­mer groß­zü­gig sein, wenn es auf dem Platz mal wie­der lau­ter zugeht.

Für die Jugend­li­chen hat die Stadt übri­gens eine Num­mer ein­ge­rich­tet, unter der sie Hil­fe und Bera­tung erhal­ten: 11 61 11.

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