Seit 2013 veranstaltet die Interessengemeinschaft Fasanerie aktiv e.V. jedes Jahr ein Ramadama, organisiert vom Aktivkreis 2 Umwelt, Natur und Gesundheit. Der Begriff bedeutet „wir räumen auf“. Ursprünglich galt dieses Aufräumen den Trümmern nach dem Krieg, als München in Schutt und Asche lag. Der damalige Bürgermeister Thomas Wimmer, von den Bürgern nur „Wimmer Dammerl“ genannt, rief die Bürger der Stadt München dazu auf, sich an den Aufräumarbeiten zu beteiligen. Später verwendete man diesen Begriff weiter, als man Münchens Naherholungsgebiete, insbesondere die Flussauen, vom Müll befreite.
So treffen auch sich auch die Einwohner der Fasanerie jedes Jahr im März, kurz vor der beginnenden Brutzeit der Vögel, unsere Grünflächen im Viertel vom Müll der vergangenen Monate zu befreien. Das geht natürlich nur, wenn bis dahin der Schnee schon geschmolzen ist.
Unterstützt wird der Verein von Abfallwirtschaftsbetrieb München AWM, der wenige Tage vor der Aktion einen großen Container in der Fasanerie abstellt. Dazu gibt es Greifer und Handschuhe für die Teilnehmer, sowie einen finanziellen Zuschuss pro mitarbeitendem Bürger für die anschließende gemeinsame Brotzeit. Weitere Unterstützung erhalten wir von der Firma Breitsamer Entsorgung Recycling GmbH, die diesen Container dann an vorher vereinbarte Müllsammelstellen im Viertel fährt, wo der Müll dann bequem eingeladen werden kann. Sonst müsste der Müll quer durchs Viertel bis zum Container transportiert werden. Manchmal werden neben kleinerem Müll wie Getränkedosen, Zigarettenschachteln oder ähnlichem auch große Teile gefunden. So zogen wir einmal einen kompletten Satz Autoreifen aus einem Tümpel, fanden verschiedene verrostete Fässer und Fahrräder. Voll bekamen wir den Container noch immer und im Zweifelsfall beauftragten wir den AWM mit einer Sonderabholung. Ein „Entsorgung“ hunderter nicht ausgetragener Wochenblätter holte der Verlag selbst ab.
Nach getaner Arbeit geht es dann zur gemeinsamen warmen Brotzeit. Dort stärken sich die Wochenendmüllleute nicht nur, sondern tauschen auch ihre Erlebnisse aus. Was hast du gefunden? Du glaubst gar nicht, was wir gefunden haben! Tatsächlich werden wir jedes Jahr von neuem überrascht, was die Leute so alles wegwerfen und vor allem, welchen Aufwand sie dafür betreiben. Und das in einer Stadt, in der es an vielen Ecken Wertstoffhöfe gibt, wo man den meisten Müll kostenlos abliefern kann.
Ein Traum wird es wohl bleiben, dass das Ramadama eines Tages nicht mehr notwendig sein wird. Aber es besteht weiter Hoffnung, wenn auch unsere Kinder beim Ramadama mitmachen und sehen, dass alles, was man achtlos ins Gebüsch wirft, eines Tages wieder ans Licht kommt.