Wenn man derzeit um den Fasaneriesee herumgeht, kann man viele Vögel, vor allem natürlich Wasservögel beobachten. Auf dem ersten Blick sind es die vertrauten, wie man meint immer schon dagewesenen Stockenten, Blässhühner und die Lachmöwen, die irgendwann in den 50er und 60er Jahren des letzten Jahrhunderts unsere Baggerseen als Rückzugsgebiet mit ausreichendem Futterangebot für sich entdeckt haben. Aber auch seltenere Arten wie der attraktive Haubentaucher, grünfüßige Teichhühner, Gänsesäger und die putzigen Reiherenten kann der vogelkundige Spaziergänger entdecken. Im Gebüsch und Sträuchern, in der Uferböschung und im Schilf gibt es Zaunkönig, diverse Meisenarten von Blau- und Kohlmeisen bis hin zu den selteneren Schwanz- und Sumpfmeisen. Sumpfrohrsänger und einige Grasmückenarten, die uns im Frühling mit ihrem Gesang erfreuen, sollte man auch nicht vergessen. Sogar der „Smaragd der Lüfte“ oder auch der „fliegende Edelstein“, der Eisvogel wurde schon gesichtet.
Der abgebildete schwarze Schwan war vor einigen Jahren für einige Wochen ein vorübergehender Gast am Fasaneriesee – vermutlich ist er aus einer Zucht ausgerückt und dann wieder verschwunden. Er wurde nur als Blickfang für diese paar Zeilen verwendet, weil es doch so ein schöner, stolzer Vogel ist. Er ist, ebenso wie die immer wieder vereinzelt zu beobachtenden Kormorane, die sich bei den Anglern wegen ihres Appetits besonders auf die von diesen frisch eingesetzten Jungfische sehr unbeliebt gemacht haben, keine heimische Vogelart.
Die häufigsten Vertreter der Wasservögel, die sich im Winterhalbjahr immer mehr an unseren Seen breit machen, sind uns nicht unbedingt die liebsten. Vor allem Grau- und Kanadagänse und auch Schwäne, haben in den letzten Jahrzehnten derart zugenommen, dass dies schon fast nicht mehr zu tolerieren ist. Nicht nur ihre „Hinterlassenschaften“ auf Wiesen und Wegen sind eine enorme Belästigung. Der Kot führt im Wasser zu einer Überdüngung, die wiederum das Algenwachstum enorm fördert und den See verschlammen lässt. Die eingetragenen Bakterien und Keime sind für Mensch und Tier nicht unbedingt gesundheitsförderlich. Unter den Badeseen rund um München erhält er daher eher schlechte Noten. Dafür sind andere Seen, wie der Lerchenauer See und der Feldmochinger See, die ebenfalls in unmittelbarer Nähe unseres Stadtteils liegen, besser geeignet. Zur Verschlammung trägt auch die Fütterung der Wasservögel bei. Nicht nur, dass dies ausdrücklich verboten ist, es schadet wie bereits ausgeführt sogar Mensch, Natur und Umwelt.
Ein wesentlicher Aspekt ist aber auch, dass unsere heimischen Vogelarten in ihrem Lebensraum am See, der ja seit der landschaftsgärtnerischen Anlage in den 1970er Jahren immer attraktiver geworden ist, durch sie immer mehr be- wenn nicht sogar verdrängt werden! Aus der Sicht des Naturschutzes gibt es für all diese Kulturfolger kaum natürliche Feinde die ihnen gefährlich werden könnten, wie größere Raubvögel und damit auch kein natürliches Gleichgewicht. Eine Bejagung wäre zwar sinnvoll, ist hier im stadtnahen Bereich aber wohl nicht durchführbar. Umso wichtiger ist es, dass das Fütterungverbot beachtet wird. Es ist sicher kein Vergehen und zu tolerieren, wenn Eltern oder Großeltern mit ihren Kindern oder Enkeln mit ein paar Brotstückchen die Enten anlocken. Nicht zu tolerieren ist es aber, wenn immer wieder unvernünftige Zeitgenossen aus falsch verstandener Tierliebe meinen, sie würden zum Naturschutz beitragen, wenn sie tütenweise alte Brotreste in den See kippen.