Fle­der­mäu­se!

Am 12. Sep­tem­ber 2019 tra­fen sich ca. 25 inter­es­sier­te Teil­neh­mer in den frü­hen Abend­stun­den mit dem Fle­der­maus­exper­ten Herrn Ste­fan Hint­sche am Fasa­ne­rie­see, um aller­lei Inter­es­san­tes über die­se (flie­gen­den!) Säu­ge­tie­re zu erfahren. 

Kaum hat­te der Exper­te mit sei­nen Aus­füh­run­gen begon­nen, als sich auch schon die ers­ten Fle­der­mäu­se über dem See ein­stell­ten: die „Gro­ßen Abend­seg­ler“ flat­ter­ten mun­ter über den Köp­fen der Besu­cher und der See­ober­flä­che herum. 

Es gab viel Neu­es zu erfah­ren: über 1400 Fle­der­maus­ar­ten sind welt­weit bekannt, in deut­schen Städ­ten oder deren Umge­bung fin­den sich vor­wie­gend acht Fle­der­maus­ar­ten. Dazu gehö­ren auch die Zwerg- und die Was­ser­fle­der­maus, die sich etwas spä­ter am Abend den Anwe­sen­den zeigten. 

Da sich Fle­der­mäu­se über ein Echo­or­tungs­sys­tem ori­en­tie­ren und vor allem auch damit jagen, brach­ten die von Herrn Hint­sche mit­ge­brach­ten Detek­to­ren die Zuhö­rer zum Stau­nen: in die Luft gerich­tet ver­stär­ken sie die von den Fle­der­mäu­sen aus­ge­sen­de­ten Ultra­schall­si­gna­le, und es war ein wah­res Kon­zert der flie­gen­den Tie­re zu hören. 

Die Haupt­nah­rungs­quel­le von Fle­der­mäu­sen sind Insek­ten, die sie in gro­ßer Men­ge ver­til­gen – bis zu 1000 Stech­mü­cken pro Nacht kann so ein klei­nes Tier fres­sen! Des­halb sind Fle­der­mäu­se sehr nütz­lich. Ende Mai/Anfang Juni gebä­ren die Fle­der­mäu­se (hän­gend) ihre Jun­gen, der Herbst stellt die Schwärm­zeit der Fle­der­mäu­se dar. Ab Novem­ber bezie­hen sie dann ihr Win­ter­quar­tier (Dach­stüh­le, Kel­ler, Höh­len oder ähn­li­ches), wo sie wegen der kal­ten Win­ter­zeit ihren Stoff­wech­sel erheb­lich dros­seln um kei­ne unnö­ti­ge Ener­gie (in Form von Kör­per­fett) zu ver­brau­chen. Fle­der­mäu­se wer­den zwi­schen 10–15 Jah­re alt. 

Natür­li­che Fein­de gibt es in Deutsch­land für die Fle­der­mäu­se kaum. Die größ­te Bedro­hung für sie sind ihre zuneh­mend ein­ge­schränk­ten Lebens­räu­me ist die Dezi­mie­rung der Insek­ten­po­pu­la­tio­nen und die damit ver­bun­de­nen Knapp­heit der Nah­rung. Bei der Sanie­rung oder dem Neu­bau von Häu­sern soll­te des­halb dar­auf geach­tet wer­den, dass geeig­ne­te Leb­sens­räu­me für Fle­der­mäu­se erhal­ten bleiben. 

Bera­tung dies­be­züg­lich kann man sich von Exper­ten ein­ho­len. Das Anbrin­gen von Fle­der­maus­käs­ten am rich­ti­gen Ort kann eben­falls hel­fen. Bera­tung hier­für erhält man beim LBV (Lan­des­bund für Vogelschutz).

Nach etwa zwei­stün­di­ger Infor­ma­ti­ons­flut war die Füh­rung zu Ende. Zurück blie­ben fröh­li­che Teil­neh­mer, die dank­bar für so viel neu­en, ver­mit­tel­ten Wis­sens­stoff waren. In Zukunft wer­den sie alle am Abend noch genau­er in die Lüf­te sehen!

Annet­te Clement-Sengewald

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