* 22.6.1906 Frankfurt a.M.
† 4.5.1945 Tegernsee
Scheidplatz (seit 1958) in Schwabing
Karl Friedrich Scheid studierte in Bonn Medizin mit dem Spezialgebiet Nerven- und Hirnforschung, wurde 1930 promoviert und war dann Assistent an der Deutschen Forschungsanstalt für Psychiatrie in Schwabing. 1937 wurde er habilitiert. Zusammen mit seiner Frau Lotte Scheid-Seidl gelangen ihm bahnbrechende Forschungen in der pathologischen Physiologie, die 1944 veröffentlicht wurden.
Nach Kriegseinsatz als Sanitätsoffizier wurde er 1940 Oberarzt am Schwabinger Krankenhaus. Um den Bomben in München zu entgehen, wurde die nervenärztliche Lazarettabteilung der Psychiatrischen Klinik unter Leitung von Scheid nach Tegernsee ausgelagert.
Scheid verhandelte zusammen mit Oberstleutnant Franz Heiß und Dr. Franz Winter als Dolmetscher am Kriegsende 1945 mit den anrückenden Amerikanischen Truppen erfolgreich über die kampflose Übergabe der ins Tegernseer Tal ausgelagerten Krankenhäuser. Der „Retter des Tegernseer Tals“ wurde aber von der SS aus dem Hinterhalt erschossen.