* 17.7.1876 Fautspach/Backnang
† 19.5.1956 München
Gustav-Schiefer-Straße (seit 1963) in der Siedlung am Lerchenauer See
Gustav Schiefer mußte während der Volksschulzeit als Ziegelarbeiter zum Unterhalt seiner Familie beitragen und machte dann eine Ausbildung als Schreiner. 1894 schloß er sich der Holzarbeitergewerkschaft an und 1900 der SPD. 1911 wurde er beim Gewerkschaftsverein (ADGB) München e.V. angestellt und übernahm nach Kriegsteilnahme und Mitgliedschaft im Nationalrat der Münchner Räterepublik 1919 den Vorsitz der Münchner Gewerkschaften.
1924 bis 1933 war er Mitglied des Stadtrates.
Mit der „Machtergreifung“ der Nazis wurde er entlassen und verlor alle Ämter. Er wurde an der Seite von Wilhelm Leuschner im Widerstand aktiv und kam dafür ins KZ Dachau.
1945 wurde Schiefer wieder Vorsitzender der AOK und 1950 stellvertretender Landesvorsitzender des DGB Bayern. Dem Münchner Stadtrat gehörte er wieder von 1945 bis 1952 an. 1946 vertrat er die SPD in der Verfassunggebenden Landesversammlung. Mit Konstituierung des Bayerischen Senats 1947 wurde er dessen 1. Vizepräsident.