* 12.2.1878 Karlstadt
† 23.1.1945 Berlin-Plötzensee
Franz-Sperr-Weg (seit 1947) in der Siedlung am Lerchenauer See
Franz Joseph Sperr war Sohn eines Bahningenieurs und wurde Berufsoffizier. Vom Bayer. Heer wurde er 1918 zum stellvertretenden Militärbevollmächtigten in Berlin berufen und gehörte in dieser Funktion dem Reichsrat an. 1919 wurde er Ministerialrat in der Bayerischen Gesandtschaft.
Mit Aufhebung der Länder legte Sperr 1934 das Amt als Bayerischer Gesandter beim Reich nieder und betätigte sich in der Privatwirtschaft. Mit Gleichgesinnten wie Otto Geßler und Eduard Hamm wollte er nun, in Absprache mit Kronprinz Rupprecht, Bayern aus dem NS-Reich lösen.
1942 kam er mit den Jesuiten Alfred Delp und Augustin Rösch zum Kreisauer Kreis um Helmuth James Graf von Moltke. Obwohl er das Attentat vom 20. Juli ablehnte, wurde Sperr am 28.7.1944 festgenommen und wegen der Nichtanzeige der Attentatsplanungen sowie wegen der Verbindungen zum Kreisauer Kreis am 11.1.1945 vom Volksgerichtshof zum Tod verurteilt und hingerichtet.
Eine Gedenktafel an der Außenwand der Kirche St. Georg in Bogenhausen erinnert an ihn.
Foto: Franz Sperr, von Institut für Zeitgeschichte, München