* 6.11.1919 Murnau
† 22.2.1943 Stadelheim
Christoph-Probst-Straße (seit 1947) in der Studentenstadt Freimann
Christoph Probst war Sohn des wohlhabenden Chemikers, Kunstkenners, Privatgelehrten und Sanskritforschers Hermann Probst. Er besuchte das Neue Gymnasium in Nürnberg, die Internatsschule Marquartstein und ab 1935 gemeinsam mit Alexander Schmorell das Neue Realgymnasium in München. 1936 wechselte Probst an das Landheim Schondorf, wo er Freundschaft mit dem Lehrer Bernhard Knoop, seinem späteren Schwager, schloss und 1937 das Abitur ablegte. Nach Arbeits- und Militärdienst bei der Luftwaffe in Oberschleißheim studierte er 1939 Medizin in München, Straßburg und Innsbruck. 1940 heiratete er Herta Dohrn (1914–2016), die Tochter von Harald Dohrn.
Probst schloss sich der Widerstandsgruppe Weiße Rose an, blieb aber aus Rücksicht auf seine Familie bei den Aktivitäten im Hintergrund. Er verfasste den Entwurf für das siebte Flugblatt, den Hans Scholl bei sich trug, als er mit Sophie am 18.2.1943 in der Universität das sechste Flugblatt verteilte. Während der Verhöre und der Gerichtsverhandlung bat er um Gnade wegen seiner drei kleinen Kinder und seiner Frau. Die Geschwister Scholl versuchten, Probst zu schützen und möglichst viel Schuld auf sich zu nehmen. Kurz vor seiner Hinrichtung ließ Probst sich vom katholischen Gefängnisgeistlichen taufen. Sein Grab befindet sich auf dem an den Hinrichtungsort angrenzenden Friedhof am Perlacher Forst.
Die katholische Kirche hat Christoph Probst als Glaubenszeugen in das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts aufgenommen. Mehrere Schulen und Straßen sind nach ihm benannt.
Foto: Christoph Probst, von Gedenkstätte Deutscher Widerstand