Hein­rich Mitteis

* 26.11.1889 Prag

† 23.7.1952 München 

Mitt­eis­stra­ße (seit 1957) am Harthof

Hein­rich Mitt­eis war Sohn eines Rechts­his­to­ri­kers und besuch­te die Tho­mas­schu­le in Leip­zig. Er stu­dier­te an den Uni­ver­si­tä­ten Leip­zig und Ber­lin mit Pro­mo­ti­on. Als Sol­dat 1915/18 wur­de er mehr­fach ver­wun­det und aus­ge­zeich­net. 1919 habi­li­tier­te er sich in Deut­scher Rechts­ge­schich­te und Pri­vat­recht in Hal­le, wur­de 1921 Ordi­na­ri­us in Köln und 1924 in Heidelberg.

1933 wur­de er dort als Dekan abge­setzt, weil er für jüdi­sche Kol­le­gen Stel­lung nahm und 1934 nach Mün­chen beru­fen. Da er hier von NS-Stu­den­ten anfein­det wur­de, nahm er 1935 einen Ruf nach Wien an. Beim Ein­marsch Hit­lers 1938 ent­ging er nur zufäl­lig der Ver­haf­tung und wur­de, von allen Ämtern sus­pen­diert, an die Uni­ver­si­tät Ros­tock ver­setzt, wo er bis 1946 lehrte.

1947 wech­sel­te er wie­der nach Ber­lin und dann nach Mün­chen, 1952 schließ­lich nach Zürich. 1950 wur­de er Prä­si­dent der Baye­ri­schen Aka­de­mie der Wissenschaften.

Mitt­eis ver­knüpf­te als bedeu­tends­ter Ver­tre­ter sei­nes Faches Rechts­ge­schich­te, poli­ti­sche Geschich­te und Geis­tes­ge­schich­te. Sei­ne wich­tigs­ten Wer­ke sind „Lehn­recht und Staats­ge­walt im deut­schen Hoch­mit­tel­al­ter“ (1933) und „Der Staat des hohen Mit­tel­al­ters“ (1940), wo er die Grund­li­ni­en einer ver­glei­chen­den Ver­fas­sungs­ge­schich­te Euro­pas behan­delt. Dazu ver­öf­fent­lich­te er Stu­di­en­bü­cher zur Rechts­ge­schich­te und zum Privatrecht.

Schreiben Sie einen Kommentar