* 17.12.1895 München
† März 1945 KZ Ebensee
Curt-Mezger-Platz (seit 2007) in Milbertshofen
Curt Mezger entstammte dem jüdischen Münchener Großbürgertum und wuchs in einer Villa am Karolinenplatz auf. Nach dem Abitur am Humanistischen Maximilians-Gymnasium musste er zum Militär und nahm als Vizefeldwebel des 1. Bayerischen Fußartillerieregiments bis 1918 am Ersten Weltkrieg teil.
Danach gründete er in der Brienner Straße die Firma Theo Trockenfeuerlöscher Mezger und Gahm, übernahm 1928 eine Sportartikelfirma und dann 1936 eine Agentur für Sportartikel.
Nach der Machtergreifung wurde Mezger als Jude mehrmals verhaftet und saß im Polizeigefängnis in der Ettstraße ein. 1942 wurde er von den Machthabern als Lagerleiter des Sammel- und Deportationslagers Milbertshofen eingesetzt. Nach der Auflösung des „Judenlagers“ Milbertshofen wurde er Leiter des Sammellagers in Berg am Laim. In diesen Funktionen half er anderen, ihr schlimmes Los erträglicher zu machen. Nach der Räumung dieses Lagers wurde Mezger am 14.3.1943 verhaftet und in das Gefängnis Stadelheim gebracht. Von dort wurde er – während seine arische Ehefrau beim Reichssicherheitshauptamt in Berlin vorsprach, um seine Freilassung zu erreichen – im Herbst 1943 in das KZ Auschwitz deportiert, wo er als Krankenpfleger und Totenträger eingesetzt wurde. Bei der Evakuierung des KZs wurde er am 25.1.1945 ins KZ Mauthausen transportiert und vier Tage später in das Nebenlager Ebensee verfrachtet, wo er sechs Wochen später ermordet wurde. Seiner Witwe wurde als offizielle Todesursache Bronchitis mitgeteilt.