* 31.7.1884 Schneidemühl/Posen
† 2.2.1945 Berlin-Plötzensee
Goerdelerstraße (seit 1955) in der Fasanerie
Carl Friedrich Goerdeler entstammte einer preußischen Beamtenfamilie und studierte Jura. 1912 wurde er Beigeordneter der Stadt Solingen und verkündete dort 1914 die allgemeine Mobilmachung. Er war dann bis zum Ende des Weltkrieges als Offizier im Einsatz. 1920 wurde er zum 2. Bürgermeister von Königsberg/Ostpr. und 1930 zum Oberbürgermeister von Leipzig gewählt. Der Verwaltungsfachmann war auch mehrfach als Reichskanzler im Gespräch.
Der Machtergreifung der NSDAP stand Goerdeler zunächst hoffnungsvoll gegenüber, weigerte sich aber, Parteimitglied zu werden. 1936 wurde er zum entschiedenen Gegner des Regimes. Als das Denkmal des jüdischen Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy abgerissen wurde, trat Goerdeler 1937 demonstrativ als OB zurück und reiste durch Nachbarstaaten, um vor dem Nationalsozialismus zu warnen.
Nach Kriegsbeginn 1939 sammelte er um sich den „Goerdeler-Kreis“, der das Ende der NS-Herrschaft anstrebte und hielt Kontakte zu anderen Widerstandsgruppen. Nach dem Scheitern des Attentats vom 20. Juli, nachdem er als Reichskanzler vorgesehen gewesen war, wurde Goerdeler denunziert, vom „Volksgerichtshof“ zum Tode verurteilt und hingerichtet.
Foto: Carl Friedrich Goerdeler, 1925 von unbekannt,