
* 2.1.1918 Euskirchen
† 12.10.1943 Stadelheim
Willi-Graf-Straße (seit 1963) in der Studentenstadt Freimann
Willi Graf wuchs in einer Kaufmannsfamilie auf und war Ministrant in Saarbrücken. Hier wurde er Mitglied im katholischen Verband für Jungen höherer Schulen. Dieser Bund Neudeutschland (ND) wurde 1933 verboten. 1934 schloss er sich dem Grauen Orden an, einem verbotenen Jugendbund. Nach dem Abitur am Ludwigsgymnasium 1937 kam er zum Reichsarbeitsdienst und begann danach in Bonn ein Medizinstudium. 1938 wurde er inhaftiert und wegen „bündischer Umtriebe“ angeklagt. 1940 bis 1942 war er als Sanitäter bei Kriegseinsätzen und kam dann als Mitglied der 2. Studentenkompanie der Mediziner an der Universität München mit der Weißen Rose in Kontakt. Er war aktives Mitglied dieser Widerstandsgruppe und wohnte zu dieser Zeit in der Amalienstraße 95. Am 18. 2. 1943 wurde er festgenommen und am 19. 4. 1943 wegen Hochverrats, Wehrkraftzersetzung und Feindbegünstigung vom Volksgerichtshof unter Vorsitz von Roland Freisler zum Tode verurteilt. Die Gestapo folterte ihn noch monatelang, um Informationen von ihm zu erhalten und ließ ihn schließlich im Gefängnis Stadelheim mit dem Fallbeil enthaupten.
Nach ihm wurden mehrere Schulen und andere Einrichtungen benannt, u. a. das Willi-Graf-Gymnasium und ein Studentenwohnheim in Schwabing.
Die katholische Kirche hat Willi Graf als Glaubenszeugen in das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts aufgenommen.
Foto: Willi Graf 1942/1943, Edited photo (Csedition) of Willi Graf of the White Rose Society (1942−1943)