* 1.4.1887 München
† 30.6.1934 KZ Dachau
Ballerstedtstraße (seit 1947) in der Fasanerie
Otto Ballerstedt, der Sohn eine Redakteurs der Münchner Neuesten Nachrichten und Neffe eines Paläontologen, wurde Diplomingenieur für Elektrotechnik.
Im Ersten Weltkrieg war er Offizier, wurde am Kopf verwundet und verlor ein Auge. 1918 forderte er den bayerischen König in einer Bittschrift auf, es nicht zuzulassen, dass neugewonnene Territorien im Osten an Preußen fielen.
Nach der Niederlage gründete der monarchistische Ballerstedt 1918 den Bayernbund, der eine streng föderalistische Neuorganisation des Reiches anstrebte.
Hitler betrachtete den „Separatisten“ als gefährlichen Rivalen. 1921 griff er ihn bei einer Versammlung an und verletzte ihn schwer. Dafür wurde er 1922 wegen Landfriedensbruchs und Körperverletzung zu 100 Tagen Haft verurteilt, die er in Stadelheim absitzen mußte. Bis zu seinem Ende war der „Führer“ stolz darauf, sich gegen Ballerstedt behauptet zu haben.
Beruflich trat Ballerstedt auch als Verfasser von illustrierten Heimatbüchern hervor.
Am 30. 6. 1934 wurde er im Rahmen der als „Röhm-Putsch“ bekannten Säuberungswelle ins KZ Dachau verschleppt und im oder am Lager erschossen.
Otto Ballerstedt verfasste mehrere Bücher über die Alpen.