* 26.2.1875 Trautskirchen bei Neustadt a.d.Aisch
† 16.2.1951 Köln
Hans-Böckler-Straße (seit 1963) in der Siedlung am Lerchenauer See
Hans Böckler wuchs in einfachen Verhältnissen auf und mußte 1888 wegen des Todes seines Vaters die Schule abbrechen und für den Lebensunterhalt der sechsköpfigen Familie sorgen. Er wurde Gold- und Silberschläger und trat 1894 in die SPD und die Metallarbeitergewerkschaft( DMV) ein. Er wurde Gewerkschaftsvorsitzender und Stadtrat in Fürth sowie Gewerkschaftssekretär im Saarland, in Frankfurt und in Breslau.
1914/1915 war er Unteroffizier und wurde an der Ostfront schwer verwundet und deswegen von der Wehrpflicht befreit. Nun widmete er sich der Gewerkschaftsarbeit in Danzig, Kattowitz, Siegen und schließlich Köln, wo er 1924 bis 1926 auch Stadtverordneter war. 1928 wurde er zum Mitglied des Reichstages gewählt, wo er 1933 gegen das Ermächtigungsgesetz der NSDAP stimmte.
Anschließend wurde er von den Machthabern verfolgt und schikaniert. Nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 musste er untertauchen, da er Kontakte zum Widerstandskreis um Wilhelm Leuschner hatte.
1945 baute Böckler die Gewerkschaftsbewegung im Rheinland wieder auf. 1946/47 war er Landtagsabgeordneter in NRW und wurde 1949 erster Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB). Am 25.1.1951 erreichte er die Einigung über die Montanmitbestimmung mit Bundeskanzler Adenauer und erlag bald darauf einem Herzinfarkt.
Siedlungen, Parks und Straßen wurden nach ihm benannt, ebenso wie die „Hans-Böckler-Stiftung“ des DGB.
Im Rückblick schrieb Böckler: „In der Nazizeit habe ich einfach meine Pflicht getan, war wiederholt in Schutzhaft und wurde, wie so viele andere, wirtschaftlich vernichtet“.
Foto: Hans Böckler 1933, von unbekannt,