* 4. Februar 1914 in München
† 21. Februar 1980 Berzona, Schweiz
Alfred-Andersch-Weg (seit 1990) in Moosach
Alfred Andersch wuchs in einem bürgerlichen Elternhaus in Neuhausen auf. Das humanistische Wittelsbacher-Gymnasium musste er wegen schlechter Leistungen verlassen. Die Erinnerungen an diese Zeit mit dem Direktor Gebhard Himmler, dem Vater von Heinrich Himmler, verarbeitete er später in der Erzählung Der Vater eines Mörders (1980). Nach einer Buchhändlerlehre war er arbeitslos und Leiter der KPD-Jugend. 1933 war er drei Monate im KZ Dachau inhaftiert, wurde dann Buchhändler, heiratete, zog nach Hamburg und begann zu schreiben. 1940 wurde er Soldat, aber 1941 wegen seiner Ehe mit einer „Halbjüdin“ entlassen. 1942 trennte sich Andersch von seiner Frau Angelika. 1943 erneut zum Kriegsdienst eingezogen, desertierte er 1944 in Italien und war Kriegsgefangener in den USA.
Andersch kam 1945 nach Deutschland zurück, war 1946 bis 1947 Mitarbeiter von Erich Kästner bei der Neuen Zeitung in München und gab dann mit Hans Werner Richter die linke Monatsschrift Der Ruf heraus. Hier entstand die Gruppe 47. Er wirkte maßgeblich als Rundfunkredakteur und Schriftsteller. 1958 zog er, auch aus Protest gegen die Entwicklung in der BRD, ins Tessin und wurde Schweizer. Seine Romane, Erzählungen und Hörspiele machen ihn zu einem der wichtigsten Autoren der Nachkriegszeit. Seine wichtigsten Werke sind: Die Kirschen der Freiheit, Sansibar oder der letzte Grund, Die Rote, Efraim und Winterspelt.