* 2.6.1876 Hohenems/Vorarlberg
† 1.4.1933 München
Frankaustraße (seit 1947) in Feldmoching
August Frankau war Sohn des wohlhabenden jüdischen Geschäftsmannes Rosenthal aus Frankfurt/Main, wuchs in Graz auf und wurde evangelisch erzogen. Nach dem Studium der Geologie und der Medizin (Dr.med. Dr.rer.tech.) nahm er als Militärarzt des Bayerischen Heeres am Ersten Weltkrieg teil. 1916 nahm er nach dem Tod seines Vaters mit seinen Geschwistern in deutsch-nationaler Gesinnung den Namen seiner aus England stammenden Mutter „Frankau“ an.
Der Straßenname wurde ihm neben Bergsteigern verliehen, als „verdienstvoller Arzt der Bergwacht“ und Organisator ihres Sanitätswesens.
Nach der Machtergreifung 1933 wählte Frankau den Freitod.
Seine Schwester Margit Frankau, geb. Rosenthal (* 13.6.1889 Graz; † 19.11.1944 Theresienstadt) war Lehrerin und ließ sich beim DRK in München, wo ihr Bruder Arzt war, als Schwester ausbilden. Im Ersten Weltkrieg wurde sie in Wien für ihren aufopferungsvollen Einsatz als Operationsschwester mit der Ehrenmedaille des Roten Kreuzes ausgezeichnet. 1934 wurde sie Diakonisse in Graz.
Wegen ihrer jüdischen Herkunft wurde sie 1943 ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Dort erhielt sie den Status eines „Prominenten Häftlings“ und starb im Ghettokrankenhaus.
August Frankau war Mitautor mehrerer Bücher zum Thema Bergrettung.