Die Bürgerversammlung läuft in den meisten Fällen recht ruhig ab, außer es gibt ein aktuelles Aufregerthema. Dieses hatte die Landeshauptstadt München für die Bügerversammlung im 24. Stadtbezirk am 30. März 2017 mit der Einleitung der Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme im Münchener Norden pünktlich geliefert.
Schon relativ früh fragte der Vorsitzende des Bezirksausschusses, Markus Auerbach nach, wer denn hauptsächlich wegen der Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme gekommen sei und kaum ein Arm blieb unten.
Doch der Reihe nach: zunächst begrüßte der Stadtrat und Fraktionsvorsitzende der SPD Stadtratsfraktion, Alexander Reissl, die erschienenen Bürger und berichtete, was sich in der Stadt abspielte. Er führte die Steuereinnahmen auf und wofür die Landeshauptstadt München die eingenommenen Gelder wieder ausgibt. Im Anschluss berichtete der Bezirksausschussvorsitzende, was sich im 24. Stadtbezirk ereignete. Schließlich trat ein Verteter der Polizei München nach vorne. Zur Freude der anwesenden Bürger konnte er berichten, dass der 24. Stadtbezirk relativ sicher und er in der Kriminalstatistik eher unterdurchschnittlich sei.
Bei den anschließenden Wortmeldungen und Anträgen der Bürger ging es um mehrheitlich – und das war beileibe keine Überraschung – die Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme im Münchener Norden. Vom bäuerlichen Nachwuchs angefangen, der sich große Sorgen um seine Zukunft machte, über Umweltschutz und Luftreinhaltung bis hin zur Befürchtung, dass das Viertel mit großen und anonymen Wohnblocks zugepflastert werden könnte, war alles vertreten. Reinhard Sachsinger von der Aktionsgemeinschaft „Rettet den Münchener Norden!“ e.V. brachte es mit seiner Abwandlung des Mottos des damaligen Oberbürgermeisterkandidaten Dieter Reiter „Damit München München bleibt.“ auf den Punkt: er forderte, dass Feldmoching Feldmoching bleibt. Gemeinsam mit dem Bürgerverein Lerchenau e.V. forderte die Interessengemeinschaft Fasanerie aktiv e.V., die sofortige Einstellung aller aktuellen Verkehrsplanungen im Münchener Norden, da die gesamte Planung mit der Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme obsolet werden würde. Statt dessen sollen diese Planungen in die Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme eingebunden werden. Diese Planungen gehen von deutlich geringeren Einwohnerzahlen und damit auch von einer deutlich geringen Anzahl von Verkehrsteilnehmern aus. Weder Straßen noch die öffentlichen Verkehrsmittel sind darauf ausgelegt. Außerdem muss dann dringend über die Verlängerung verschiedener U‑Bahnlinien nachgedacht werden. Die Umsetzung muss dann erfolgen, bevor neue Wohnsiedlungen oder Gewerbeflächen ausgewiesen werden.
Sämtliche Anträge wurde mit großen Mehrheiten von anwesenden Bürgern angenommen. Diese wurden im Laufe der Versammlung allerdings immer weniger, sie zog sich doch sehtr lange hin. Besser wäre es gewesen, man hätte die Abstimmungen immer im direkten Anschluss an die Anträge durchgeführt, dann hätten diejenigen, die sich einen Antrag angehört haben, über selbigen auch abstimmen dürfen.
Präsentationen der Vertreter der Landeshauptstadt München
Antrag des Bürgerverein Lerchenau e.V. und der Interessengemeinschaft Fasanerie aktiv e.V.