Ein besonderes Ereignis im Jahr 2016 war die Ankündigung des städtischen Baureferates, die Bürger zu einem Workshop einzuladen.
Die Interessengemeinschaft Fasanerie aktiv e.V. sah darin eine Chance, näheres über die Planung der Stadt zu erfahren. Unsere Bitte an das Baureferat, vorweg aktuelle Planungsunterlagen zur Verfügung zu stellen, wurde mit dem Hinweis abgelehnt, dass keine Pläne vorhanden seien. Im von Frau Stadtbaurätin Hingerl unterzeichneten Schreiben vom 18. Juli 2016 erhielten wir die Mitteilung, dass bei dem Workshop lediglich die Möglichkeit besteht, zu den mit der Baumaßnahme entstehenden „Freiräumen“ Vorschläge zu machen. Von den rund dreihundert Teilnehmern des Workshops am 27. Juli 2016 hielten sich nur wenige an diese Vorgabe, sondern diskutierten intensiv über die Auswirkung der Panung auf die Bürger der Fasanerie. Einer der Teilnehmer brachte es auf einem Pinnwandzettel auf den Punkt:
„Gut für die Pendler, nicht für die Menschen, die hier wohnen“.
Die Aussagen der Teilnehmer drückten überwiegend Befürchtungen der Bewohner der Fasanerie aus. Die Vertreter des Baureferates nahmen alles zu Protokoll und versprachen, beim 2. Workshop im Herbst näher auf die Vorschläge und Anregungen einzugehen. Zur Veranstaltung am 22. September 2016 kamen nur noch rund 60 Personen. Das lag sicher auch daran, dass der Termin nur einige Tage vorher öffentlich bekannt geworden war. Mit einer schön anzuschauenden Computeranimation wurde versucht, die anwesenden Bürger für die Fußgänger- und Radfahrerunterführung zu begeistern. Eine etwas konkretere Planung wurde von den Teilnehmern vermisst. Die Interessengemeinschaft Fasanerie e.V. nahm die „schönen Bilder“ zum Anlass, das Baureferat zu bitten, maßstabsgerechte Zeichnungen zur Verfügung zu stellen und ergänzend auf folgende Punkte einzugehen:
- Radwege in den einzelnen Straßenabschnitten
- Querungsmöglichkeiten für Fußgänger und Radfahrer an der Feldmochinger Straße
- Lage und Beschaffenheit der Lärmschutzwände
- Standorte der Treppen und Aufzüge bei der Unterführung
- Abstellplätze für Fahrräder
- Parkflächen für Autos
In einem Antwortschreiben erklärte das Baureferat, dass die beim zweiten Workshop vorgestellten Bilder wenig mit einer konkreten Planung zu tun haben. Es sei „eine Vision, der keine technische Planung hinterlegt“ sei. Verwertbare Planungsunterlagen: weiterhin Fehlanzeige.
Wie die Bewohner der Fasanerie zum Plan der Stadt stehen, hat eine Blitzumfrage ergeben: von den 384 teilnehmenden Personen fanden lediglich 64 Personen (16,7%) die Planung der Stadt eine gute Lösung. 60,2% sehen in der Tieferlegung der Bahnstrecke die beste Lösung für die Fasanerie, 23% wollten keine Änderung am Bahnübergang.
Die Interessengemeinschaft Fasanerie aktiv e.V. wird im Interesse der Bewohner der Fasanerie auch 2017 die Planungsschritte der Stadt verfolgen und darauf drängen, dass auch die Schwachpunkte der Planung und insbesondere die zu erwartenden Nachteile für die Bewohner der Fasanerie bekannt werden. Zur Einschätzung einer zusätzlichen Verkehrsbelastung der Fasanerie haben wir noch 2016 über den Bezirksausschuss den Antrag gestellt, eine aktuelle Verkehrszählung an den beschränkten Bahnübergängen zwischen der Fasanerie und Feldmoching (Feldmochinger Straße, Lerchenauer Straße und Lerchenstraße) durchzuführen.
Für das Jahr 2017 erwartet die Interessengemeinschaft Fasanerie aktiv e.V. endlich konkrete Aussagen zur Gestaltung der Fußgänger- und Radfahrerunterführung von der Stadt München. Unser derzeitiger Eindruck ist, dass bei dem als Verkehrsplanung betriebenen Projekt kaum Rücksicht auf die Bedürfnisse der hier lebenden Menschen genommen wird.
Fazit
Die Planung der Stadt wird keine nachhaltige Verbesserung für die Bewohner der Fasanerie bringen. Der Lebensraum Fasanerie wird bei der Planung der Stadt sowohl durch die Bahnstrecke als auch durch eine hochfrequentierte Feldmochinger Straße zerteilt. Es wird im Umfeld des Edeka ein Konflikt- und Risikoraum entstehen, der die jetzige Situation erheblich überteffen wird.