Mehrere Mitglieder fragten uns in den vergangenen Tagen, was es mit den radikal geschnittenen Bäumen entlang der Straße Am Blütenanger zwischen Ludwigsfeld und der Fasanerie auf sich hat.
Zu diesem Thema sprachen wir am 16. Juli mit Herrn Koch von der Unteren Naturschutzbehörde. Er erklärte uns, dass auch er bereits einige Anrufe deswegen erhielt und dass er auch eine Vorortbesichtigung vorgenommen hat. Der Baumschnitt war notwendig geworden, da die Bäume seit ca. 15 Jahren nicht mehr geschnitten wurden. Bis zu diesem Zeitpunkt war dies schon allein wegen der oberirdischen Lichtleitungen notwendig. Als diese dann unterirdisch verlegt wurden, stellten die alten Eigentümer – trotz städtischer Abmahnungen – diese Arbeit ein.
Durch die früheren Schnitte bildeten sich auf den alten Schnittflächen „neue“ Bäume, die bruchgefährdet und damit für den Sraßenverkehr gefährlich waren. Zudem habe der Wuchs dieser Wipfel über die Straße hinweg Licht weggenommen, so dass das Lichtprofil auf der Sraße verkehrstechnisch nicht mehr ausreichend war. Der neue Eigentümer des Gestüts, Herr Leutner, bekam daher von der Stadt die Auflage, durch entsprechende Maßnahmen Abhilfe zu schaffen. Da es sich um eine Verkehrssicherungsmaßnahme handelte, war in diesem Fall der Vogelschutz, der eigentlich vom 1. März bis zum 30. September wirksam ist, außer Kraft gesetzt.
Grundsätzlich gibt es zwar bei der Nutzung der Fläche des Gestüts als landwirtschaftliche Fläche keinen Baumschutz, allerdings kann die Behörde Ausgleichspflanzungen verlangen. Im vorliegenden Fall wurde von Herrn Koch mit Herrn Leutner besprochen, dass in etwa jeder zweite Baum der einseitigen Allee gefällt werden würde. Dafür pflanzt Herr Leutner ca. 1,5 Meter zurückgesetzt neue Bäume, was von der Unteren Naturschutzbehörde akzeptiert wurde. Dadurch wird der Charakter einer Halballee langfristig gewahrt und die Bäume erhalten Wachstumsspielraum, der den Verkehr auf der Straße aber nicht mehr gefährdet.