„Sicher woh­nen“: Fast 70 Inter­es­sen­ten bei Vor­trag der Poli­zei München

Trotz Fuß­ball­welt­meis­ter­schaft haben sich 68 inter­es­sier­te Bür­ger im Pfarr­saal St. Chris­toph ein­ge­fun­den, um sich über die The­men Ein­bruch­schutz, Trick­dieb­stahl und Trick­be­trug zu informieren.

Nach einer kur­zen Vor­stel­lung begann Man­fred Fri­bit­zer, aus­ge­wie­se­ner Exper­te für Sicher­heits­tech­nik im Poli­zei­prä­si­di­um Mün­chen, mit sei­nen inter­es­san­ten Ausführungen.

Er wies vor­ab nch ein­mal dar­auf hin, dass Mün­chen immer­noch die sichers­te Groß­stadt Deutsch­lands ist und beleg­te das mit aktu­el­len Sta­tis­ti­ken. Wei­ter führ­te er aus dass immer­hin 49% der Ein­bruchs­ver­su­che an mecha­ni­schen Siche­run­gen schei­tern. Des­halb ist es auch durch­aus ange­bracht, ver­däch­ti­ge Per­so­nen anzu­spre­chen und dadurch Auf­merk­sam­keit zu zei­gen. Natür­lich ohne sich selbst zu gefährden.

Angriffs­punk­te bei einem Ein­bruch sind häu­fig nicht genü­gend gesi­cher­te Fens­ter und Ein­gangs­tü­ren. Ein­bruch­schutz besteht aus drei Säu­len: mecha­ni­sche Siche­rung, elek­tro­ni­sche Siche­rung und eige­ne Orga­ni­sa­ti­on. Die Mecha­nik soll­te hier­bei die Basis sein. Er emp­fiehlt den Ein­bau von ein­bruch­hem­men­den Fens­tern und Türen, die nach dem Ver­fah­ren der Norm DIN EN 1627 geprüft und zer­ti­fi­ziert sind. Da die Fens­ter und Türen zumeist auf­ge­he­belt wer­den wür­den, sind hier die Ver­an­ke­rung, ein zu schwa­cher Rie­gel und ein ein­fa­ches Schloss die größ­ten Schwach­stel­len. Anhand von Mus­ter­stü­cken und einer Schau­ta­fel erklär­te Herr Fri­bit­zer die Mög­lich­kei­ten der Nach­bes­se­rung bestehen­der Fens­ter und Türen mit mon­tier­ba­ren Pilz­kopf­zap­fen-Beschlä­gen, abschließ­ba­ren Fens­ter­grif­fen und ent­spre­chen­den Sicherheitsverriegelungen.

Für die Mon­ta­ge der ein­bruch­hem­men­den Maß­nah­men kann man eine Lis­te von ört­li­chen, zer­ti­fi­zier­ten Hand­werks­be­trie­ben anfor­dern. Wei­te­re Mög­lich­kei­ten des Ein­bruch­schut­zes ist die Simu­lie­rung von Anwe­sen­heit (z.B. durch Licht­steue­rung durch Zeit­schalt­uh­ren, selb­stän­dig schlie­ßen­de Rol­la­den) und durch elek­tro­ni­sche Alarm­an­la­gen und Kameras.

Herr Steg­herr weist im Anschluss auf das staat­li­che För­der­pro­gramm der KfW und auf die Mög­lich­keit der Bera­tung vor Ort durch die Poli­zei­in­spek­ti­on 43 hin. Wer im Nach­hin­ein noch die ent­spre­chen­den Kon­takt­adres­sen oder Infor­ma­tio­nen benö­tigt, kann sich ger­ne an uns wenden.

Danach refe­rier­te Herr Kobler sehr unter­halt­sam über das erns­te The­ma Trick­dieb­stahl und Trick­be­trug. Immer wie­der rufen fal­sche Poli­zei­be­am­te zumeist aus einem Call­cen­ter in der Tür­kei (mit der Ruf­num­mer „110“!) ahnungs­lo­se Per­so­nen an, um ihnen unter der Vor­spie­ge­lung eines Gefah­ren­po­ten­zia­les Geld zu entlocken.

Wei­ter ver­su­chen immer wie­der fal­sche Poli­zis­ten, fal­sche Hand­wer­ker oder angeb­lich bedürf­ti­ge Per­so­nen sich Zutritt in Woh­nun­gen zu ver­schaf­fen, um Geld oder Schmuck zu rau­ben. Man soll­te frem­de Per­so­nen auf gar kei­nen Fall in die Woh­nung las­sen. Von Beam­ten soll­te man sich den Dienst­aus­weis zei­gen las­sen und dann von der ent­spre­chen­den Dienst­stel­le tele­fo­nisch die Bestä­ti­gung geben lassen.

Herr Kobler appe­liert an ein „gesun­des Miss­trau­en“ der Betrof­fe­nen und emp­fiehlt immer „den Kopf ein­zu­schal­ten und sich nicht ein­lul­len zu lassen“.

In allen Fäl­len, ob Ein­bruch­schutz oder Trick­be­trug, ist es rat­sam die Poli­zei ein­zu­schal­ten. Bei Ver­dachts­mo­men­ten soll­te man die Poli­zei anru­fen. Kei­ner wird regress­pflich­tig gemacht, soll­te sich der Ver­dacht als unbe­grün­det herausstellen.

Im Anschluss an die Vor­trä­ge konn­te man sich anhand der Expo­na­te und Schau­ta­feln die tech­ni­schen Merk­ma­le erklä­ren las­sen, wovon vie­le der Teil­neh­mer Gebrauch machten.

Ins­ge­samt war es eine gelun­ge­ne und inter­es­san­te Infor­ma­tiosn­ver­an­stal­tung, wobei unser Dank noch ein­mal aus­drück­lich den teil­neh­men­den und refe­rie­ren­den Poli­zei­be­am­ten gilt.

Fotos: Richard Bihler

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