Im Dezember 2017 hat der Kulturhistorische Verein Feldmoching auf dem Gfild e.V. im Volk Verlag München das neueste Buch des Heimatforschers und mehrfachen Buchautors Volker D. Laturell veröffentlicht über die…
„Geschichte der Pfarrei Feldmoching und ihrer Kirchen, Kapellen und Klausen in Feldmoching, Moosach, Milbertshofen, Schleißheim, Karlsfeld und Ludwigsfeld“.
Das Buch beginnt nicht erst mit den ersten urkundlichen Erwähnung der alten Kirchen auf dem Gfild im Münchener Norden, sondern setzt bereits bei den ersten christlichen Zeichen im frühen Mittelalter ein, hinterfragt die Patrozinien und erklärt den merkwürdigen Zusammenhang von Peters‑, Martins- und Georgs-Patrozinien. Ausgehend von neuen Forschungsergebnissen stellt Laturell die für die Münchener Geschichte wichtige Frage, ob Feldmoching sogar die Mutterpfarrei von St. Peter in München ist. Geschildert wird auch die Bischofsnähe der Pfarrei St. Peter und Paul, der gotische Ausbau der Kirchen mit Fresken, die kunstgeschichtliche Bedeutung des Altars von 1510 in St. Georg in Milbertshofen und die Entstehung der alten Kapellen in und um Feldmoching.
Große Veränderungen zog nach 1600 der Bau der Schwaige und der Schlösser in Schleißheim nach sich. Das begann, als Herzog Wilhelm V. mehrere Klausen und Kapellen in den umliegenden Wäldern errichten ließ, was ständige Auseinandersetzungen zwischen der zuständigen Pfarrei Feldmoching und der landesherrlichen Verwaltung nach sich zog. Das führte 1596 u.a. zur „Hofmark Schleißheim-Feldmoching“. Ab 1702 bestand in Schleißheim sogar ein Franziskanerkloster. Aber 1802 wurden nicht nur die Mönche schon wieder vertrieben, mit der Säkularisation kam auch das Ende der Klausen und Kapellen in und um Feldmoching.
Auch die Notzeiten im 30-jährigen Krieg (1618−1648) und in den Napoleonischen Kriegen um 1800 werden nicht vergessen. Im 20. Jahrhundert wurden aus den alten Filialen und neuen Tochterkirchen selbstständige Pfarreien. Einige Kapitel des Buches befassen sich auch mit den gesellschaftlichen Schihcten in der Pfarrei, wie der Moosacher Hofmarksherr Veit Adam von Pelkoven 1695 beinah Freisinger Bischof geworden wäre, mit dem berühmten Dichterkomponisten Kaplan Johannes Khuen (1606−1675) aus Moosach und der 1906 eingestellten Pfarrökonomie, wie überhaupt der schlechten wirtschaftlichen Situation im 17. und 18. Jahrhundert. Ausführlich befasst sich Laturell auch mit der neugotischen St.-Peter-und Paul-Kirche in Feldmoching (1895−1959), der die angeblich „obscönen“ Fresken aus der Zeit um 1430/40 zum Opfer fielen.
Besonders am Herzen lag dem ehemaligen Münchener Volkskulturpfleger Volker D. Laturell natürlich das religiöse Brauchtum im Kirchenjahr im alten Feldmoching und im Lebensjahr (Taufe, Heirat und Tod samt Geschichte der Friedhöfe).
In seinem Geleitwort äußert sich der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Kardinal Marx, sehr erfreut, „dass Volker D. Laturell seine bisherigen Veröffentlichungen über Feldmoching mit einer großen Pfarrgeschichte krönt. Er führt uns zurück bis in die kirchlichen Anfänge der Religion, er bezieht die Pfarreien ein, die aus der Urpfarrei Feldmoching hervorgegangen sind. Er führt seine umfassende, auf eingehendem Quellenstudium beruhende Darstellung aber auch bis in die Gegenwart hinein. Dabei wird deutlich, wie oft und wie einschneidend sich das kirchliche Leben gewandelt hat.“
Das Buch ist für 39,90 € erhältlich bei folgenden Stellen:
- Kulturhistorischer Verein Feldmoching, Josef-Frankl-Str. 55/1, 80995 München, Öffnungszeiten: Samstag 14:00 bis 17:00 Uhr oder nach Vereinbarung unter Telefon (089) 31220603 oder (089) 3147003 / Email: h.theimer [at] yahoo.de
- Feldmochinger Möbelstube – Helmut Keßler, Feldmochinger Straße 393, 80995 München, Öffnungszeiten: MO – DO 15:00 bis 18 Uhr, Samstag 10:00 – 13:00 Uhr
- Pfarrbüro St. Peter und Paul Feldmoching, Feldmochinger Straße 401, 80995 München oder den Pfarreien im Dekanat
beim Volk Verlag München und im Buchhandel (ISBN 978−3−86222−265−0)