Zottstraße (seit 1947) in der Fasanerie, heute nicht mehr existent
Joseph Zott war gelernter Schreiner und arbeitete als Bauaufseher bei der Stadtverwaltung. 1925 ging er zur Freien Gewerkschaft der Gemeindearbeiter. 1932 trat er der Bayerischen Volkspartei (BVP) und deren Wehrorganisation Bayernwacht bei.
Seit der Machtergreifung 1933 bekämpfte er das NS-Regime im „Harnier-Kreis“, einer monarchistischen bayerischen Widerstandsgruppe, zu dem neben ihrem Gründer Heinrich Weiß und dessen Nachfolger Adolf von Harnier auch Franz Fackler gehörte. Die Gestapo hatte Spitzel in die Gruppe eingeschleust und verhaftete 1939 die Mitglieder. Zott wurden erschwerend Kontakte zur KPD zur Last gelegt und ihm wurde die Planung eines gewaltsamen Umsturzes unterstellt. Daher wurde er 1944, während andere nur Gefängnisstrafen erhielten, vom Volksgerichtshof in Berlin wegen Vorbereitung zum Hochverrat zum Tode verurteilt und im Zuchthaus Brandenburg-Görden hingerichtet.
Die katholische Kirche hat Joseph Zott als Glaubenszeugen in das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts aufgenommen.