
* 16.10.1879 Passau
† 23.9.1944 Berlin
Hammstraße (seit 1953) am Harthof
Eduard Hamm, Sohn eines Oberlandesgerichtsrates, besuchte Klosterschulen und studierte als Stipendiat der Stiftung Maximilianeum Jura. Nach dem Examen trat Hamm in den bayerischen Staatsdienst.
1920 wurde er für die Deutsche Demokratische Partei (DDP) in den Bayerischen Landtag und in den Deutschen Reichstag, dessen Mitglied er bis 1924 war, gewählt. Von 1919 bis 1922 war er Minister für Handel, Industrie und Gewerbe im Freistaat Bayern, 1922/1923 Staatssekretär in der Reichskanzlei und 1923 bis 1925 Reichswirtschaftsminister. Anschließend wurde er bis 1933 geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des Deutschen Industrie- und Handelstages, Mitglied des Reichswirtschaftsrates und Herausgeber der „Deutschen Wirtschaftszeitung“.
Schon 1920 hatte Hamm die „antisemitische Hetze“ der Nationalsozialisten angeprangert und ein Verbot des „Völkischen Beobachters“ beantragt. Nach der Machtergreifung wurde er 1933 in den Ruhestand versetzt und war als Anwalt tätig. Er hatte Kontakte zu Widerstandskreisen um Sperr und Goedeler. Im Schattenkabinett Goerdeler war er als Landesverweser für Bayern vorgesehen. Nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 wurde Hamm am 2. 9. von der Gestapo verhaftet und starb unter ungeklärten Umständen.
Er hat ein Ehrengrab auf dem Münchner Waldfriedhof.
Eduard Hamm war Stipendiat der Hochbegabten-Stiftung Maximilianeum.
Foto: Eduard Hamm vor 1921, unbekannt, Büro des Reichstags (Hg.): Reichstagshandbuch 1920, I. Wahlperiode, Verlag der Reichsdruckerei, Berlin 1920