* 31.3.1868 Bliesdalheim
† 18.10.1955 München
Grieserstraße (seit 1957) in der Fasanerie
Andreas Grieser war zweites von elf Kindern eines Eisenbahnschaffners in der damals bayerischen Rheinpfalz. Nach dem Abitur in Speyer studierte er Jura, wurde Rechtsanwalt, Amtsrichter und schließlich Staatsanwalt im Bayerischen Staatsministerium der Justiz.
1909 wurde Grieser Magistratsrat der Stadt München und setzte sich hier besonders für die Verbesserung des Armenwesens und der Jugend- und Kriegsfürsorge ein.
1918 wurde er zum 1. Bürgermeister von Würzburg gewählt, bevor er 1920 im Reichsarbeitsministerium Ministerialdirektor für Sozialversicherung und Wohlfahrtspflege und 1932 Staatssekretär wurde. Mit der NS-Machtübernahme 1933 wurde er entlassen.
Nach dem Ende der NS-Herrschaft wurde Grieser 1945 Landrat in St. Ingbert und 1947 Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziale Fürsorge. Hier schuf er vor allem die Grundlagen für die Versorgung der über zwei Millionen Flüchtlinge, Kriegsopfer und Kriegsblinden.
Foto: Andreas Grieser als Staatsanwalt, 1906, Studentenvereinigung Alemannia – Festschrift KDStV Alemannia München