Adolf Frei­herr von Harnier

* 14. April 1903 München

† 12.5.1945 Straubing 

Har­nier­platz (seit 1947) in Freimann

Adolf Frei­herr von Har­nier ent­stamm­te einer pro­tes­tan­ti­schen Frank­fur­ter Adels­fa­mi­lie, die um 1900 in Dienst des Königs nach Mün­chen gekom­men war. 1923 stu­dier­te er Jura und erwarb den Dok­tor­ti­tel. Ab 1931 enga­gier­te er sich im baye­ri­schen Hei­mat- und Königs­bund (BHKB) und wur­de 1936 Rechts­an­walt in Mün­chen. Vor Gericht ver­trat er ver­folg­te und von „Ari­sie­rung“ bedroh­te jüdi­sche Bür­ger und Fir­men. 1934 kon­ver­tier­te er zur katho­li­schen Kir­che. Er war durch sei­ne fami­liä­re Prä­gung ein Anhän­ger der Mon­ar­chie und Geg­ner der Demo­kra­tie und der Natio­nal­so­zia­lis­ten. Sein Ziel war die Wie­der­her­stel­lung des baye­ri­schen König­reichs und des Adelssystems.

1937 über­nahm er die Lei­tung der mon­ar­chis­ti­schen Wider­stands­be­we­gung von Hein­rich Weiß, die dann „Har­nier-Kreis“
genannt wur­de. Die Gesta­po hat­te Spit­zel in die Grup­pe, zu der auch Franz Fack­ler und Joseph Zott gehör­ten, ein­ge­schleust und ver­haf­te­te 1939 erst 125 Mit­glie­der von über 500. Der Volks­ge­richts­hof in Mün­chen ver­ur­teil­te Har­nier 1944 wegen Vor­be­rei­tung zum Hoch­ver­rat mit Ver­brei­tung von Schrift­gut zu 10 Jah­ren Zucht­haus. Er starb kurz nach Kriegs­en­de an Hungertyphus.

Die katho­li­sche Kir­che hat Har­nier als Glau­bens­zeu­gen in das deut­sche Mar­ty­ro­lo­gi­um des 20. Jahr­hun­derts aufgenommen.

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