Über viele Jahre haben unsere Freunde vom Bürgerverein Lerchenau e.V. für den Erhalt des Zehentbauerhauses in der Lerchenau gekämpft, nun ist es in Schutt und Asche gelegt.
Das Haus des Krippenbauers war eines der ältesten und noch relativ gut erhaltenen Gebäude in der Lerchenau. Neben den Wohnräumen des Künstlers befand sich auch sein Atelier darin. In und um das Haus waren viele Modelle erhalten, die der Verein in den letzten Tagen vor dem Abbruch mit viel Mühe rettete. Auch eine Petition im Bayerischen Landtag half nichts, alle Versuche, das Haus unter Denkmalschutz zu stellen oder wenigstens an das Entgegenkommen des Eigentümers, der Raiffeisenbank München-Nord zu appellieren, scheiterten am Ende und so mussten die Aktiven am Ende zuschauen, wie das Gemäuer mit schwerem Gerät dem Erdboden gleich gemacht wurde.
Nun wird eine neue Heimat für die geretteten Kunstgegenstände gesucht. Als Sponsor wurde im Bezirksausschuss des 24. Stadtbezirks die Stiftung der Raiffeisenbank München-Nord vorgeschlagen. Immerhin wirbt diese auf ihrer Internetseite mit dem Spruch: „…weil uns die Region und ihre Menschen am Herzen liegen…“
Es gibt so einige alte und schützenswerte Gebäude in unserem Viertel und der Umgebung, denen möglicherweise irgendwann der Abriss droht. So warten Wohnungsbaufirmen beispielsweise darauf, dass der Eggarten bebaut werden kann. Auch wenn die Wohnungsnot in München durch ein so großes Gelände inmitten Münchens ein ganzes Stück entlastet werden kann, sollten wir auch unsere Geschichte nicht vergessen und das eine oder andere Haus dort sowie einige alte Bäume zu erhalten. Der Eggarten befindet sich entlang der Lassallestraße, zwischen der Schittgablerstraße und den Bahngleisen. Ein Besuch dort lohnt, es ist wie eine Zeitreise. Übrigens wird der Eggarten gerne von Film und Fernsehen als Kulisse genutzt. Daher befindet sich dort auch ein „Schulgebäude“, das aber nie eine Schule war, sondern von einer Filmcrew dazu gemacht wurde…
Foto: Martin Schreck