Diese Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile der einzelnen Lösungsansätze entstand im Rahmen unserer Umfrage im Sommer 2016. Als bei dem ersten Bürgerworkshop der Landeshauptstadt München deutlich wurde, dass die Mehrzahl der Bürger eine andere Vorstellung davon besaßen, was eine Betrachtung der Gesamtsituation am Bahnübergang Fasanerie bedeutet, starteten wir eine Umfrage mit drei Möglichkeiten und listeten deren Vor- und Nachteile auf. Am Ende der Seite finden Sie das Ergebnis der Abstimmung.
Lösungen für den Bahnübergang – Vor- und Nachteile
Für den Bahnübergang Fasanerie existieren viele verschiedene mögliche Lösungen. Wir haben hier die wichtigsten Vor- und Nachteile der drei interessantesten Lösungen für Sie zusammengestellt:
Lösung Nr. 1: Die Tieferlegung der Bahn
Die Bahn kommt im Tunnel durch den Rangierbahnhof. Dieser Tunnel könnte durch die Fasanerie hindurch fortgesetzt werden, möglicherweise sogar soweit, dass dadurch auch der Bahnübergang in der Lerchenauer Straße und der Lerchenstraße höhenfrei gemacht werden könnte. Die Feldmochinger Straße könnte dadurch begradigt werden, eine Ortszentrum Fasanerie könnte entstehen.
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Vorteile
- Aufhebung der Riegelwirkung zwischen Vorder- und Hinterfasanerie
- Lärmschutz
- Höchste Sicherheit für Fußgänger und Fahrradfahrer
- Beste Lösung aus Städteplanersicht (Nachhaltigkeit)
Nachteile
- Hohe Kosten
- Zunahme des Verkehrsaufkommens durch die Fasanerie
- Politischer Widerstand aus Bezirksausschuss und Stadtrat
Lösung Nr. 2: Straßenunterführung (lt. aktueller Planung)
Die sogenannte Vorzugslösung der Stadt sieht vor, dass die Feldmochinger Straße über die Borsigstraße zunächst entlang der Bahnlinie Richtung Süden geführt wird, dann über eine Rampe unter der Bahnlinie durchführt (ca. auf Höhe der Trollblumenstraße) und südlich der Fasanerie wieder auf die bestehende Feldmochinger Straße mündet. Die Zuwegung zur Fasanerie erfolgt einerseits über eine Verlängerung des Moosglöckchenwegs bis zur Feldmochinger Straße, andererseits über die (dann ehemalige) Feldmochinger Straße zurück zur Schleife, um dort in die Himmelschlüssel‑, Leberblümchen‑, Niederalteicher- oder Mochostraße abzubiegen. Schallschutzwände sind entlang der Feldmochinger Straße geplant, die zusammen mit notwendigen Verkehrsinseln und Bushaltestellen zu einer beengten Verkehrssituation führen. Für Fußgänger und Fahrradfahrer ist eine separate Unterführung auf Höhe des heutigen Bahnübergangs geplant.
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Vorteile:
- Zeitnahe Umsetzung
- Kostengünstige Lösung
Nachteile:
- Trennung der Fasanerie wird zementiert, insbesondere durch bis zu vier Meter hohe Schallschutzwände
- Gefährdung der Fußgänger und Fahrradfahrer beim Überqueren der Feldmochinger Straße
- Große Umwege für die Bewohner der Fasanerie
- Höheres Verkehrsaufkommen durch die Fasanerie
Lösung Nr. 3: keine Änderung
Bei dieser Lösung sollte in Betracht gezogen werden, eine Fußgänger- und Fahrradfahrerunter bzw. ‑überführung zu bauen. Durch weiteren Zuzug ist mit einer Zunahme des Verkehrs in den nächsten Jahren zu rechnen.
Vorteile:
- Grundlage für zukunftsfähige Lösung bleibt erhalten
- Geschlossene Schranke ermöglicht das sichere Überqueren der Feldmochinger Straße durch Schulkinder
- Verkehrsfluss zieht nicht weiteren Verkehr an
Nachteile:
- Weiterhin lange Wartezeiten am Bahnübergang
- Durch „natürlichen“ Verkehrszuwachs* nimmt der Druck auf eine Lösung zu
- Der Verkehr wird allgemein in den nächsten Jahren zunehmen. Allein BMW plant die Einstellung von etwa 30.000 Mitarbeitern in den nächsten Jahren. Dies hat Auswirkungen auf die Verkehrsdichte auf allen Ein- und Ausfallstraßen Münchens.
Ergebnis der Umfrage
Diese Abstimmung begann am 12. August 2016 und endete am Mittag des 22. September 2016, am Tag des zweiten Bürger-Workshops. Von insgesamt 384 abgegebenen Stimmen votierten 320 GEGEN die von der Stadt geplante Straßenunterführung, das sind 83,4%* aller Stimmen. FÜR die Tieferlegung der Bahn stimmten die deutliche absolute Mehrheit von 231 Personen oder 60,2%*. Auch die Möglichkeit keine Änderung durchzuführen bevorzugten deutlich mehr Bürger als die Straßenunterführung, nämlich 89 Personen (entspricht 23,2%*) gegenüber 64 Personen (16,7%*)