Fort­schrit­te bei der Erst­her­stel­lung der Reigersbachstraße

Wie wir bereits vor eini­gen Mona­ten berich­te­ten, soll die Rei­gers­bach­stra­ße „erst­erstellt“ wer­den. Dazu gab es nun Gesprä­che von Anwoh­nern mit der Stadt München.

Dabei ver­wies die Stadt Mün­chen zunächst auf die Ver­mes­sung der bestehen­den Stra­ße zwi­schen Am Blü­ten­an­ger und Troll­blu­men­stra­ße, die in ihrem Ver­lauf unter­schied­lich breit und unter­schied­lich hoch ist. Dar­aus ergibt sich eine Schwie­rig­keit, pas­sen­de Grund­stücks­ein­fahr­ten zu schaffen.

Auf Anwoh­ner­sei­te erge­ben sich ver­schie­de­ne Fragen:

1. Wenn bei den geplan­ten bei­der­sei­ti­gen Geh­stei­gen auf der Stra­ße geparkt wird, reicht die ver­blei­ben­de Durch­fahrts­brei­te nicht für das pro­blem­lo­se Durch­kom­men von Ret­tungs­fahr­zeu­gen, Feu­er­wehr und Müll- und Räum­fahr­zeu­ge. Gemäß Pro­jekt­be­schrei­bung soll bei einer Stra­ßen­brei­te von 5,0m bis 5,5m ein beid­sei­ti­ger Geh­weg von 1,5m bis 1,75m ent­ste­hen. Bei par­ken­den Anhän­gern oder LKW/Transportern mit einer übli­chen Brei­te von 2,55m bis 2,6m ohne Spie­gel ent­stün­den schon Eng­päs­se, ins­be­son­de­re bei ver­setz­te­tem Par­ken auf bei­den Seiten.

2. Schon heu­te ist bei der­zeit noch mög­li­chem bei­der­sei­ti­gen Par­ken abends nur mit Glück ein Park­platz zu fin­den. Mit bei­de­sei­ti­gem Geh­weg könn­te jedoch nur noch ein­sei­tig geparkt wer­den, was ein Park­cha­os befürch­ten lässt. Die­se Situa­ti­on wür­de durch wei­te­re Neu­bau­ten und eine wei­te­re Ver­dich­tung der Ein­woh­ner­zahl ver­schärft. Zwar besteht eine Pflicht, mit jeder Wohn­ein­heit ent­spre­chend Park­mög­lich­kei­ten auf dem Grund­stück zu schaf­fen, jedoch besit­zen zum einen vie­le bereits heu­te mehr Fahr­zeu­ge als Park­mög­lich­kei­ten vor­ge­schrie­ben wer­den, zwei­tens sind Fahr­zeu­ge heu­te oft so groß, dass sie nicht (gut) in die vor­ge­se­he­nen Park­mög­lich­kei­ten pas­sen und zum drit­ten wird nicht jede Park­mög­lich­keit zur Unter­brin­gung von Fahr­zeu­gen genutzt. Die Park­platz­not wird letzt­end­lich dazu füh­ren, dass enger an Ein­fahr­ten geparkt wird, was die Zu- und Abfahrt der Bewoh­ner erschwert.

3. Bei den übli­chen hohen und schar­fen Geh­weg­kan­ten kann es bei Aus­weich­ma­nö­vern zu Rei­fen­schä­den kommen.

Selbst­ver­ständ­lich erken­nen alle Anwoh­ner die Vor­tei­le von Bür­ger­stei­gen an, dass Fuß­gän­ger sicher am Ver­kehr teil­neh­men kön­nen und dass die Ver­en­gun­gen zu einer Redu­zie­rung der Durch­fahrts­ge­schwin­dig­keit führen.

Unter 44 Anwoh­nern wur­de eine (nicht reprä­sen­ta­ti­ve) Befra­gung durch­ge­führt. Dabei spra­chen sich etwa ein Drit­tel für nor­ma­le Geh­we­ge aus, zwei Drit­tel bevor­zug­te die fla­che Vari­an­te. Ins­be­son­de­re älte­re Men­schen schät­zen die fla­che Lösung vor allem des­halb, weil die­se Lösung bes­se­re Mög­lich­kei­ten für Men­schen mit Roll­stüh­len oder Rol­la­to­ren bietet.

Fol­gen­de Lösungs­an­sät­ze ste­hen also zur Diskussion:

  1. Geh­weg auf nur einer Sei­te der Stra­ße (die­se Opti­on scheint laut Aus­sa­ge der Stadt Mün­chen auf recht­li­che Pro­ble­me zu treffen).
  2. Geh­we­ge durch­ge­hend nur 1,5m breit (Min­dest­brei­te), auch an den Stel­len, wo der­zeit eine Brei­te von 1,75m  geplant ist.
  3. Abge­run­de­te Geh­weg­kan­ten anstel­le von stan­dard­mä­ßig schar­fen Kanten.

Bei­de Sei­ten ver­ein­bar­ten eine Ver­an­stal­tung mit den Eigen­tü­mern, um Lösungs­mög­lich­kei­ten zu dis­ku­tie­ren. Ziel der Stadt sei es, die betrof­fe­nen Bür­ger mit ein­zu­be­zie­hen und im Rah­men gesetz­li­cher Vor­schrif­ten mit­be­stim­men zu las­sen. Zu die­ser Ver­an­stal­tung sol­len auch Ver­tre­ter des KVR ein­ge­bun­den wer­den. Außer­dem sol­len den Eigen­tü­mern bei die­sem Tref­fen die Kos­ten bzw. die auf sie zukom­men­den Kos­ten­be­tei­li­gun­gen mit zu erwar­ten­den Erschlie­ßungs­bei­trä­gen auf­ge­zeigt wer­den. Dafür ist ein Ter­min bis spä­tes­tens Okto­ber 2015 vorgesehen.

Der „Fall Rei­gers­bach­stra­ße“ ist nicht nur für die Anwoh­ner der Rei­gers­bach­stra­ße wich­tig. In den nächs­ten Jah­ren wer­den noch wei­te­re Stra­ßen in der Fasa­ne­rie von der Erst­erstel­lung betrof­fen sein und vor ähn­li­chen Her­aus­for­de­run­gen stehen.

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