Etwas kurzfristig luden der Bundestagsabgeordnete Johannes Singhammer, der Landtagsabgeordnete Joachim Unterländer und der Bezirksratsabgeordnete Dr. Rainer Großmann zu einer Gesprächsrunde zur zukünftigen Bebauung des Eggartens.
Etwa zwanzig Personen fanden sich also am 6. September an der Lassallestraße ein, um gemeinsam mit den drei Politikern zu beratschlagen, ob und wie die Bevölkerung auf die Pläne der CA Immo, der das Gelände zwischenzeitlich größtenteils gehört, Einfluss nehmen können. Dabei waren sich alle Anwesenden einig, dass es nicht zu einer grenzenlosen Nachverdichtung kommen dürfe. Die Zahl von insgesamt 4.000 Wohneinheiten, die schon gerüchteweise genannt wurde, erschreckte alle. Allein durch eine Bebauung von Einfamilienhäusern und Doppel- und Reihenhäusern ist diese Zahl auf der betreffenden Fläche wohl nicht zu erreichen, nur durch Mehrfamilien- und Hochhausbebauung. Noch existierenden – zumindest offiziell keine Pläne zu dieser Bebauung, da der Stadtrat, der letztendlich über die Genehmigung entscheiden muss, bereits signalisiert hat, eine Genehmigung nur für das gesamte Areal zu erteilen, wenn es sich komplett im Besitz der CA Immo befindet.
Die Anwesenden waren sich auch darüber einig, dass ein guter Kompromiß gefunden werden soll zwischen dem Bedarf an Wohnraum und der Nachverdichtung. Letztendlich ist der Eggarten eines der letzten großen Areale innerhalb des Stadtgebiets München, das noch mehrheitlich unbebaut ist. Die drei Politiker wollten sich dafür einsetzen, dass die Anwohner frühzeitig in einen Dialog mit der CA immo treten, um ihre Erwartungshaltung zur Bebauung des Areals darzulegen. Als Wunsch wurde von den Anwohnern auch geäußert, eine Art Vorzugsbehandlung für Einheimische beim Erwerb von Immobilien anzubieten. Dabei ist zu prüfen, ob so etwas im Rahmen des geförderten Wohnungsbauprogramms der Stadt möglich wäre.
Ein weiterer Wunsch der Bevölkerung war ein Schulzentrum, das unserer Gegend bis heute fehlt. In den letzten Jahren zogen viele junge Familien in die Fasanerie und die Lerchenau, weitere werden mit der Bebauung des Eggartens folgen, wahrscheinlich sogar mehr als jemals zuvor auf einen Schlag. Überall schießen Kindertagesstätten wie Pilze aus dem Boden, aber in wenigen Jahren wollen die Kinder, die diese Kindertagesstätten heute besuchen, in die Grundschule und schon vier Jahre später auf eine weiterbildende Schule. Es ist also höchste Zeit, dieses Problem anzugehen. Auch die Idee einer Mustersiedlung für das Zusammenleben verschiedener Generationen kam zur Sprache.
Sorge bereitete auch der Erhalt einiger schützenswerter Bauten im Eggarten. Welche Schätze sich im Eggarten befinden konnte man in der Ausstellung zum Eggarten des Bürgervereins Lerchenau bewundern.
Vorgeschlagen wurde schließlich ein Runder Tisch. Abzuwarten bleibt, was bei diesem herauskommt. Die Fasanerie hat da ja so ihre Erfahrung mit Runden Tischen…