So manch einer mag sich in der Vergangenheit gefragt haben, wo die Lassallestraße im Norden denn eigentlich hinführt.
Fährt man am Lerchenauer See vorbei, hört sie wenig später einfach auf und man kann entweder rechts ab in die Franz-Fackler-Straße oder links ab in die Max-Wönner-Straße biegen. Blickt man am Ende geradeaus, sieht man, dass die Straße urspünglich aber wohl weitergehen musste. Doch wohin führt sie?
Fährt man die Lerchenauer Straße stadtauswärts und biegt vor dem Fasaneriesee links ab, stößt man ebenfalls auf eine Straße, die im Nirgendwo zu enden scheint. Gibt es dazwischen eine Verbindung?
Tatsächlich gab es vor 40 Jahren zu den Olympischen Spielen 1972 in München, eine Verbindung der Lassallestraße über die Bahngleise auf die Lerchenauer Straße, da man eine direkte und möglichst ungehinderte Verbindung zwischen dem Olympischen Dorf und der Ruderregattastrecke zwischen Oberschleißheim und Dachau wünschte. Nach den Olympischen Spielen wurde die Verbindung gekappt und .… vergessen?
In 40 Jahren hat sich in der Fasanerie viel getan. Viele Menschen sind in das Viertel im Norden Münchens gezogen und haben das Verkehrsaufkommen steigen lassen. Aber auch aus dem Umland fahren immer mehr Menschen nach München, um zu ihrem Arbeitsplatz, zum Einkaufen in der Stadt usw. zu gelangen. Frei nach dem olympischen Gedanken: Dabei sein ist alles. Das Verkehrsaufkommen hat ein Maß erreicht, das für viele Mitbürger in der Fasanerie, insbesondere derer in Durchgangsstraßen, die eigentlich nicht als solche gedacht sind, wie z.B. der Himmelsschlüsselstraße, unerträglich geworden. Würde man die alte Verbindung wieder öffnen, verteilte sich der Verkehr auf mehr Straßen, was einerseits die Anwohner der vielbefahrenen Straßen entlastete und andererseits die Menschen auf dem Weg in die Stadt schneller ans Ziel brächte.
Dieses Ziel bewog die Interessengemeinschaft Fasanerie aktiv e.V. am 10. September 2012 zu folgender Pressemitteilung:
Der vergessene Olympiaweg
Interessengemeinschaft Fasanerie aktiv drängt auf Ausbau der Lassallestraße
Die Olympiaorganisatoren von 1972 erkannten früh, dass beschrankte Bahnübergänge ernorme Hindernisse sind. Zur besseren Verbindung zwischen dem Olympiapark und der Ruderregattastrecke führten sie deshalb die Lassallestraße mittels einer Stahlbrücke über die Bahnstrecke zwischen der Siedlung am Lerchenauer See und Feldmoching. Nach den Olympischen Spielen wurde die Brücke abgebaut und damit diese wichtige Straßenverbindung wieder unterbrochen. Heute nach 40 Jahren sind noch im Norden die Auffahrtsrampe und im Süden die Zufahrt zu sehen.
Niemand kann heute sagen, warum die vor 50 Jahren geplante Straßentrasse nicht realisiert worden ist. Seit über 40 Jahren wird der Straßenverkehr von Feldmoching zum Olympiapark über Wohnstraßen geleitet. Offensichtlich hat die Stadt diese wichtige Ortsverbindungsstraße vergessen.
Besonders die Bewohner der Himmelsschlüsselstraße in der Fasanerie leiden seit Jahrzehnten unter dem Durchgangsverkehr. Nun will die Stadtverwaltung auch noch durch den Bau einer Straßenunterführung zusätzlichen Autoverkehr durch die Feldmochinger Straße in der Fasanerie leiten.
Für Klaus Backer, den Vorsitzenden der Interessengemeinschaft Fasanerie aktiv ist ein zusätzlicher Straßenverkehr durch die Fasanerie nicht akzeptabel. Die Fasanerie braucht, so Klaus Backer, eine Entlastung vom Autoverkehr. Der baldige Ausbau der Lassallestraße könnte ein wichtiger Schritt sein, um die Fasanerie zu entlasten. In einer Presseerklärung fordert er die Verantwortlichen der Stadt auf, sich für eine baldige Wiedereröffnung der Lassallestraße einzusetzen.
Klaus Backer