Da sich die Bahnstrecke im Süden der Fasanerie beim Rangierbahnhof bereits in einer Tieflage befindet, bietet es sich an, die Gleise auf einer Länge von ca. 600 Metern in der Tieflage weiter zu führen und aus ästhetischen und Lärmschutzgründen unterirdisch durch das Viertel zu führen. Der S‑Bahnhof Fasanerie könnte dann nach Süden verlegt werden, so dass sich die Kosten auf rund 60 Millionen belaufen werden und nicht wie vielfach behauptet bei über 100 Mio. liegen werden.
Vorteile der Tieferlegung und Tunnelierung der Bahn sind:
- Ebenerdiger Übergang über die Bahnstrecke: sowohl der Autoverkehr, als auch Fußgänger und Fahrradfahrer könnten die Bahnstrecke ebenerdig überqueren.
- Eine direkte Wegeverbindung zwischen der östlichen und westlichen Fasanerie: Die Geschäfte, die sich größtenteils in der Osthälfte des Stadtteils befinden, wären bequem für alle Verkehrsteilnehmer zu erreichen.
- Keine Trennung des Wohngebietes Fasanerie: der östliche und der westliche Teil der Fasanerie wären nicht künstlich durch Tunnels und Lärmschutzwände getrennt.
- Ermöglichung einer urbanen Ortsmitte: auf der frei werdenden Fläche, wo sich heute der S‑Bahnhof Fasanerie und die Bahnschranken befinden, könnte eine schöne Stadtmitte entstehen.
- Verminderung des Schienenlärms: durch die Führung der Bahnlinie in einem Tunnel würde ein Großteil des Lärms buchstäblich im Boden versinken
- Schaffung neuer Grünflächen: auf dem Tunnelbereich des S‑Bahnhofes könnten, ähnlich wie in Ismaning, Grünflächen entstehen, die zu einer weiteren Aufwertung der Stadtmitte führten.
- Höhere Taktung der S‑Bahn: Auch für die Deutsche Bahn und den Öffentlichen Personennahverkehr in München hätte die Lösung einen Vorteil, nämlich dass die Taktung der S‑Bahn erhöht werden könnte.
- Weiterer Ausbau der Gleisstrecke: ähnlich wie in Oberschleißheim könnte die Anzahl der Gleise auf vier erhöht werden, um so schnellen Fernzügen eine Überholmöglichkeit der Nahverkehrszüge (S‑Bahn) zu bieten.
Auch das Planungsreferat der Landeshauptstadt München beurteilt die Tieferlegung der Bahn als die städtebaulich bessere Lösung.
Wenn es in den Orten Ismaning und Unterföhring im Landkreis München möglich war, die Bahnstrecke im Ortsbereich in einen Tunnel zu legen, warum sollte dies nicht auch in der reichsten Städte Deutschlands erreichbar sein, noch dazu im Norden, der aufgrund seiner Industrie und der dort arbeiten Bürger erheblich zum Steueraufkommen der Stadt beiträgt. Immerhin ist man in Johanneskirchen bereit, für eine längere Strecke ein vielfaches auszugeben, mit der Begründung, dass es sich um ein Zuzugsgebiet für mehrere Tausend neue Münchner handelt. Doch sind exstierende Münchner weniger wert als neue?
Fazit
Die Lösung wäre für alle Beteiligten vorteilhaft, für die Anwohner, die Pendler, die Stadt und die Deutsche Bahn. Zugegebenermaßen zu einem höheren Preis. Aber welchen Preis hat die Lebensqualität? Und ist nicht München die Stadt, die sich einer besonders hohen Lebensqualität rühmt?