Die Landeshauptstadt München wächst an allen Ecken und Enden, wovon wir im Münchener Norden mit der Städtebaulichen Entwicklungsmaßenahme (SEM) München Nord besonders betroffen wären.
Nicht nur verschiedene Stellen innerhalb der CSU stellen sich gegen dieses unkontrollierte Wachstum, sondern nun auch die Stadtratsfraktion der Grünen – Rosa Liste in ihrem Antrag vom 11. August 2017 „Dringend erforderlich: eine langfristige Strategie für Münchens Wachstum“. Darin verweisen die Stadträte darauf, dass der letzte Stadtentwicklungsplan noch aus dem Jahr 1983 stammt.
Immer weiter schrumpfende Abstands- und Grünflächenvorgaben haben dazu geführt, dass die Landeshauptstadt München schon heute zu den am dichtesten bebauten Städten in Deutschland gehört. Und die Stadt möchte diese weiter verringern. Werden hier Städte wie London oder Paris als Vorbild genommen?
Der Antrag der Grünen – Rosa Liste beinhaltet die Entwicklung der Bebauung und des Verkehrs, fordert aber auch die Einrichtung von „Tabuzonen“, in denen dauerhaft nicht gebaut werden soll, wie dem Münchener Grüngürtel oder den „allgemeinen Grünflächen“. Besonders gut finden wir auch die Forderung nach einem „angemessenen Bürgerbeteiligungsprozess“. Darunter verstehen wir mehr als nur die Einladung zu Bürgerversammlungen, in denen die Bürger lediglich informiert werden, zum Teil darüber, dass man die von den Bürgern vorher geäußerten Wünsche aus technischen oder finanziellen Gründen leider nichtumsetzen kann. Auch einseitige sogenannte Dialoge in Form von bunten Flyern gehören nicht dazu.
Was beim Antrag ein wenig verwirrt, ist, dass Städtebauliche Entwicklungsmaßnahmen bei der Stadtratsfraktion der Grünen – Rosa Liste unter die Rubrik „kleinere Planwerke“ fallen. Das soll hoffentlich im Vergleich zu dem großen Stadtentwicklungsplan gelten, ansonsten möchten wir uns gar nicht vorstellen, was man unter „größeren Planwerken“ versteht.
Antrag_Grüne_-_rosa_liste_vom_11._August_2017_-_Langfristige_Strategie_für_Münchens_Wachstum‑1