„Radl dich schlau!“ war das Motto der Radltour der Initiative Heimatboden München und rund 700 Teilnehmer sind nun schlauer. Eine deutliche Demonstration gegen die Pläne der Landeshauptstadt München zur Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme (SEM) München Nord.
Ab 13:00 Uhr konnten sich die Teilnehmer selbstständig auf den Weg machen. Los ging es am Hof der Zech’s in der Feldmochinger Straße 400, wo die Teilnehmer vor der Abfahrt von der Radl-Welt ihre Fahrräder überprüfen lassen konnten, insbesondere, ob denn auch der Reifendruck stimmte. Die erste Station, das Kulturhistorische Museum, war für die Teilnehmer fußläufig erreichbar. Anschließend ging es auf dem Fahrrad zu den Hügelgräbern, wo Dr. Reinhard Bauer viele wissenswerte Informationen zu Feldmochings Geschichte zu erzählen hatte. Beispielsweise, dass der Name von Mocho’s Feld kommt und dass die Hügelgräber aus der Zeit um 1500 vor Christus stammen, also bereits 3.500 Jahre alt sind.
Vorbei an der Fasanerie ging dann – mit einem Zwischenstopp zum Wasserfassen – weiter zum Gemüseanbaubetrieb von Erich Hanuschke, der am Vortag schon auf dem Straßenfest über die Folgen der SEM für seinen Betrieb erzählte. Sämtliche Teilnehmer wurden mit frischen Häppchen aus dem Gemüseanbau versorgt, u.a. mit leckerer kalten Gurkensuppe.
Die nächste Etappe war recht kurz, denn beinahe schräg gegenüber befindet sich der Milchwirtschaftsbetrieb der Familie Grünwald. Kühe im Laufstall und der Kälberstall warteten auf die Teilnehmer der Radtour, außerdem leckerer Käse aus eigener Herstellung, sowie weitere Milcherzeugnisse.
Entlang der Autobahn A99 ging es weiter in Richtung Feldmoching zur fünften Station, die man kaum wahrnimmt, da sie eigentlich immer nur so da liegt: die Wildwiese. Hier informierte der BUND Naturschutz in Bayern e.V. darüber, welcher Reichtum an Tierarten sich auf der Wildwiese tummelt, welch Vielfalt an Pflanzen Schutz und Nahrung bietet. Man sollte nicht achtlos an einer solchen Wiese vorbeifahren.
Wildwiesen sind auch wichtig für die sechste Station. Gleich am Ortseingang nach Feldmoching aus Richtung Karlsfeld/Ludwigsfeld kommend findet man auf der rechten Seite die Imkerei Sizzerbees, die den Fans unseres Aktivkreis 2 Umwelt, Natur und Gesundheit ein Begriff, denn dort fand vor kurzem eine Imkereiführung statt. Imker Edward „Sizzerhand“ Obika wusste auch dieses Mal wieder viele interessante Details zu erzählen und er war es auch, der dem Aktivkreis 2 für’s Straßenfest viele Informationen und Anschauungsmaterial überließ. Selbstverständlich durfte auch eine Verköstigung des Honigs beim Besuch der Imkerei fehlen.
Die siebte und letzte Station war die Firma Gemüse- und Gartenbau Hausler im Norden Feldmochings. Leckeres Frischkäsebrot und andere Köstlichkeiten warteten dort auf die Teilnehmer. Kräuter, die nach Ananas riechen oder nach Curry? Ja, all das wird in Feldmoching angebaut, insgesamt über 60 Kräutersorten und essbare Blüten. Und all das steht auf dem Spiel, wenn sich die Landeshauptstadt München mit ihren Plänen der Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme durchsetzt.
Zum Abschluß der Tour ging’s zum Feldmochinger Hof. Dort konnten die Teilnehmer ihre „Stempelkarten“ abgeben und den Tag ausklingen lassen. Zu diesem Ausklang stellte die Initiative Heimatboden München ihren Song „Hoamat muass geh“ von Michael Dietmayr und Parco Pagnin vor. Das Video dazu wurde zwischen Feldmoching und der Fasanerie gedreht: