Am 12. Juli 2017 lud der Ortsverband der SPD zu einem Spaziergang durch die Lerchenau, um die dortigen Brennpunkte zu beleuchten, die anschließend diskutiert wurden.
Verwirrend war, dass diese Veranstaltung kaum jemandem bekannt war, weder den Vereinen, die sich mit den Lerchenauer Themen beschäftigen, noch SPD-Mitgliedern. Der Kommentar einer Betroffenen: „Ich weiß nicht, ob die SPDler unter sich blieben wollen oder uns schlicht vergessen haben.“ Aber die SPD macht ja auch Veranstaltungen zur Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme (SEM) München Nord im Hasenbergl statt im betroffenen Gebiet. Bürgernah. Gut, dass wir im Münchener Norden gut vernetzt sind…
Von Seiten der SPD nahmen der Bundestagsabgeordnete Florian Post, die Stadträtin Heide Rieke und der frühere Stadtrat und heutige Bezirksausschussmitglied Dr. Reinhard Bauer teil. Neben zahlreichen Bürgern waren Vertreter des Bürgervereins Lerchenau e.V., Aktionsgemeinschaft „Rettet den Münchener Norden!“ e.V., Initiative Heimatboden München und der Interessengemeinschaft Fasanerie aktiv e.V. vertreten. In der anschließenden Diskussionsrunde im (kleinen) Nebenraum des La Giara II in der Lerchenauer Straße kamen viele Themen zur Sprache, die insbesondere in der Lerchenau die Bürger bewegen, aber auch darüber hinaus: die Feldmochinger Kurve (Lärmbelastung und Gefahrenguttransporte durchs Wohngebiet), die Verkehrsbelastung im Münchener Norden und die damit verbundene steigenden Feinstaubbelastung, der Wohnungsbau und der damit verbundene Zuzug, der Wohnungsbau (höhere Geschossflächenzahl und damit weiter steigende Kosten), fehlende Bürgerbeteiligung, Reduzierung von Grünflächen. Die Frage, ob Gesundheit der Bürger nicht vor schaffen von Wohnraum kommen sollte, blieb von den Vertretern der Politik unbeantwortet, dort verfährt man nach dem Motto: „Bauen hat oberste Priorität und darauf sind wir stolz.“ Schließlich kam auch die zukünftige Bebauung des Eggartens zur Sprache, doch auch hier wurde eher blockiert als informiert. Es gäbe Überlegungen, wie das Gebiet entwickelt werden solle, aber mehr dürfe man dazu nicht sagen. Bürgerbeteiligung?
All diese Probleme würden durch die von der Landeshauptstadt München geplante Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme (SEM) München Nord tendenziell eher schlimmer als besser. Doch wie oben erwähnt, die Bebauung hat oberste Priorität. Doch durch mehr Zuzug entsteht mehr Verkehr, der eh aus allen Nähten platzt und die Feinstaubbelastung steigt. Die Luftreinhaltung sei aber Sache des Landes, so Stadträtin Heide Rieke. So wird also das Problem vergrößert und für die Lösung sind andere zuständig?
Vor der Veranstaltung hatte die Initiative Heimatboden München bereits den Treppenaufgang des La Giara II mit einem Ihrer Plakate verschönert. Für die Bürger haben eben andere Dinge oberste Priorität.