In den nächsten Tagen werden die ersten Kinder und Jugendlichen in die Flüchtlingsunterkunft am Tollkirschenweg einziehen.
Viele Bürger waren bei der Informationsveranstaltung der Stadt München zugegen, denn wir alle machen uns viele Gedanken. Unter anderem, wie eine Integration gelingen kann. Eines unserer Mitglieder, Alexander Büttner, der auch die Flüchtlingstransporte organisiert, hat darum am 10. Januar 2016 eine Email an den Oberbürgermeister der Stadt München, Dieter Reiter, geschrieben und die Idee einer Begegnungsmöglichkeit eingebracht. Auf diese hat er inzwischen zwei Anwortschreiben von zwei unterschiedlichen Stellen der Stadt München erhalten, nämlich am 8. März 2016 vom Sozialreferat Migration und Flüchtlinge und am 27. April 2016 vom Sozialreferat Stab Flüchtlinge.
Im folgenden möchten wir Ihnen sowohl die ursprüngliche Email als auch die Antwortschreiben unkommentiert und unvoreingenommen zur allgemeinen Information zur Verfügung stellen.
Urspüngliche Email:
„Sehr geehrter Herr Dr. Reiter
seit einigen Jahren unterstütze ich aktiv die Flüchtlingshilfe in München bei dem Verein www.hvmzm.de und veranstalte mit meiner Frau 2x jährlich einen Hilfskonvoi (Informationen dazu finden Sie in der Historie untenstehend), der aktuell nicht mehr notwendig sein wrd, weil die Stadt das so hervorragend über die Diakonia und deren Anlaufstellen gelöst hat.
Wie alle Bürger beschäftigt uns sehr die aktuelle Entwicklung in der Flüchtlingsdebatte. Wir und viele in meinem Umfeld wünschen sich mehr Integration statt Ghettoisierung.
Wir leben im Stadtteil Fasanerie und wie in allen Stadtteilen werden auch hier Flüchtlingsunterkünfte errichtet, was prinzipiell eine ganz prima Sache ist. Nun machen sich die Bürger jedoch Sorgen und es entstehen Ängste (besonders nach „Köln“), was der bisherigen Zustimmung nicht unbedingt förderlich ist.
Diese Ängste sind unserer Meinung nach nur durch aktive Integration zu begegnen, was aktuell unserer Meinung nach nicht stattfindet. Die geplanten Holzbauten isolieren die Neuankömmlinge von der Bevölkerung.
Wir hätten folgende Ideen und würden uns allerdings wundern, wenn diese bereits nicht in der Stadtverwaltung diskutiert worden wären. Wenn nein, nehmen Sie diese bitte als Anregung. Wenn ja, würde ich mich (meine Frau, meine Bekannten, Freunde und Nachbarn) über ein kurzes Feedback mit einer Erklärung freuen:
Für Studenten gibt es in München so wenig günstigen Wohnraum. Warum nicht 50/50 mischen und so die Integration fördern? Also auch die geplanten Holzunterkünfte zu 50% zu sehr günstigen Konditionen an Studenten vergeben.
2. In den Flüchtlingsunterkünften (auch in der Fasanerie) immer mit einem Café einrichten/planen, in dem Begegnungen stattfinden können und in dem sich die Bürger jederzeit eine Kaffee/Tee trinken können. Das Café selbst wird von Flüchtlingen geführt. So entsteht Austausch. Bei uns in der Fasanerie gibt es einen Treffpunkt eines Cafés bisher nicht. Die Leitung des Cafés kann ehrenamtlich von den Bürgern übernommen oder auch in unserem Fall vom Verein http://www.fasanerie-aktiv.de gesteuert/organisiert werden, der hierfür einen Zuschuss erhält.
Auch München schafft das!
Alexander Büttner“
Hier die beiden angesprochenen eingescannten Antwortbriefe der Stadt:
Anlage 1: Antwortschreiben des Sozialreferat Migration und Flüchtlinge vom 8. März 2016
Anlage 2: Antwortschreiben des Sozialreferat Stab Flüchtlinge vom 27. April 2016