Gedenk­fei­er zur Befrei­ung des KZ-Außenlagers

Fast alle ken­nen das ehe­ma­li­ge Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger in Dach­au, aber kaum einer weiß, dass es in unse­rer unmit­tel­ba­ren Nach­bar­schaft ein KZ-Außen­la­ger gab.

Die­ses Außen­la­ger Dach­au-Allach befand sich in der heu­ti­gen Sied­lung Lud­wigs­feld, unweit des MAN/M­TU-Gelän­des, das zu Kriegs­zei­ten zu BMW gehör­te. Dort wur­den Flug­zeug­mo­to­ren gefer­tigt, größ­ten­teils von Lager­in­sas­sen. Bis kurz vor Kriegs­en­de gehör­te das Lager sogar BMW. Am 30. April 1945, einen Tag nach der Befrei­ung des KZ Dach­au, erreich­te die 222. Divi­si­on („Rain­bow Divi­si­on“) der 7. US Army das Lager über die Dach­au­er Stra­ße und befrei­te die ver­blie­be­nen Insas­sen, nach­dem sie zuvor gegen die SS und Flak-Besat­zung (zum Teil bestehend aus Hit­ler­jun­gen) kämpf­te. Die Flak­stel­lun­gen waren so auf­ge­stellt, dass sie auch gegen das Lager gerich­tet wer­den konnten.

Wäh­rend des Lager­be­trie­bes star­ben vie­le der Insas­sen, am Hun­ger­tod und an Erschöp­fung und selbst nach der Befrei­ung star­ben noch vie­le der Insas­sen, weil sie das Essen der ame­ri­ka­ni­schen Befrei­er nicht vertrugen.

Heu­te sieht man vom Lager fast gar nichts mehr. Nur eine Bara­cke ist übrig geblie­ben, die heu­te ent­lang der Sma­ragd­stra­ße steht. Zum 71. Jah­res­tag der Befrei­ung fand am 30. April 2016 eine Gedenk­fei­er an die­ser Bara­cke statt, orga­ni­siert vom His­to­ri­ker Klaus Mai, der dazu auch eine Bro­schü­re mit dem Titel „Der KZ-Außen­la­ger­kom­plex Dach­au-Allach in Mün­chen-Lud­wigs­feld“ her­aus­ge­bracht hat, die kos­ten­los erhält­lich ist und vie­le inter­es­san­te Infor­ma­tio­nen über das Lager und sei­ne Geschich­te ent­hält. In nächs­ter Zeit wer­den hin­ter die­ser Bara­cke archäo­lo­gi­sche Gra­bun­gen durch­ge­führt werden.

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