Am 29.März 2011 fand in der Fasanerie die erste ordentliche Mitgliederversammlung der Interessengemeinschaft Fasanerie aktiv e.V. statt. Den Protokolltext können sie nachfolgend lesen:
Protokoll der ordentlichen Mitgliederversammlung am 29.03.2011
Ort: Pfarrsaal St. Christoph, Am Blütenanger 7, 80995 München
Zeit: 19.00 Uhr, Beginn der Versammlung 19.10 Uhr
TOP 1: Begrüßung und Feststellung ordnungsgemäßer Ladung und Beschlussfähigkeit.
Der 1. Vorsitzende Klaus Backer begrüßte die anwesenden Vereinsmitglieder und dankte für das Erscheinen und das damit gezeigte Interesse. Es wird zunächst festgestellt, dass ordnungs- und fristgemäß geladen ist. 36 Vereinsmitglieder sind lt. Präsenzliste anwesend, Beschlussfähigkeit ist
damit gegeben.
TOP 2: Jahresbericht des Vorstands
Historie der Vereinsgründung. Wie kam es zu diesem Schritt? Was sind die Ziele des Vereins?
Es war ein schwieriger Prozess, die Vereinsziele in eine Satzung zu kleiden, die den Ansprüchen der Gemeinnützigkeit entsprach. Klaus Backer gibt in seinem Bericht einen Rückblick auf das Vereinsgeschehen seit der Gründungsversammlung am 25.11.2009. Die Vereinstätigkeit begann erst nach Eintragung in das Vereinsregister beim Amtsgericht München und mit Zubilligung der vorläufigen Gemeinnützigkeit durch Bescheid des Finanzamtes vom 23.03.2010.
Auf die vorgesehene Mitgliederversammlung im Frühjahr 2010 wurde mangels Berichtsgrundlage verzichtet. In dieser nunmehr ersten Mitgliederversammlung kann jedoch über eine Reihe von Aktivitäten berichtet werden.
Um als Verein auch nach außen hin bekannt zu werden und wirken zu können war es erforderlich, Kontakte zu knüpfen und sich vorzustellen. So gab es Gespräche mit allen politischen Parteien des Stadtrats und mit den örtlichen Mandatsträgern auf Landtags- und Bundestagsebene. Wir haben persönliche Gespräche mit den Referenten des Sozialreferats und des Referats für Bildung und Sport geführt und sind schriftlich mit dem Referat für Stadtentwicklung und dem Baureferat, Abteilung Gartenbau, in Verbindung getreten. Es gibt eine gute Zusammenarbeit mit dem Bezirksausschuss des 24 Stadtbezirks auf vielfältiger Basis. Es wurden diverse Anträge zur Verbesserung der Verkehrssicherheit und zum öffentlichen Personennahverkehr eingebracht und in Bezug auf eine Lösung der Problematik des höhengleichen Bahnübergangs die Bürgerbeteiligung durch die Installation eines sogenannten runden Tisches initiiert. Wir sind der Einladung von MdB Singhammer zur Teilnahme an der Verkehrskonferenz München Nord gefolgt und konnten dabei die Interessen der Fasanerie deutlich machen.
Wir haben intensiv an einem positiven Erscheinungsbild gearbeitet. Dazu wurde von Vereinsmit- gliedern ein attraktives Logo entwickelt und mit Hilfe von professioneller Unterstützung eine Web- seite eingerichtet, die zum lebendigen Forum und zur wichtigen Informationsbrücke zu unseren Mitgliedern geworden ist. Auch ein sehr informativ aufgemachter Flyer, den wir an alle Haushalte in der Fasanerie verteilt haben, konnte zur Steigerung unserer Bekanntheit beitragen. In Kürze werden wir noch an belebter Stelle in Bahnhofs- nähe einen Schaukasten aufstellen, um unsere nunmehr 113 Mitglieder und alle Interessenten mit Informationen zu erreichen. Wir haben den Kontakt zu den anderen Ortsvereinen gesucht und Treffen veranstaltet. Ziel ist es, sich gegenseitig zu unterstützen, Interessen gegebenenfalls zu bündeln und Veranstaltungen miteinander abzustimmen. Zum Bürgerverein Lerchenau, der Nachbarnhilfe Lerchenauer See e.V. und dem Aktionskreis Lärmschutz Bahn S1 e. V. gibt es beste Kontakte. Mit dem Kulturhistorischen Verein Feldmoching wurde mit Wirkung zum 01.04.2011 eine wechselseitige Vereinsmitgliedschaft vereinbart. Diese Zusammenarbeit mit befreundeten Vereinen und sozialen Einrichtungen kommt auch auf unserer Webseite durch entsprechende Hinweise und Links zum Ausdruck.
Der persönliche Kontakt zu unseren Mitgliedern wird auch durch unseren Stammtisch im Allee- Stüberl gepflegt, der üblicherweise einmal im Quartal nach Ansage stattfindet.
Klaus Backer bat Georg Aschauer aus gegebener Aktualität einen Zwischenbericht zum Sachstand bei den Planungen zum Bahnübergang zu geben. Es zeigt sich, dass es zu diesem Thema nach wie vor auch unter den Einwohnern der Fasanerie je nach Situierung ihres Wohnstandortes westlich oder östlich der Bahn völlig unterschiedliche Auffassungen gibt. Eine spontane Meinungsumfrage ergab jedoch eine überdeutliche Mehrheit für die von uns favorisierte Lösung durch eine Tieferlegung der Bahntrasse (Troglösung). Die vom Planungsreferat der Stadt aus Kostengründen bevorzugte Straßenunterführung 350 m südlich des gegenwärtigen Bahnübergangs ist selbst aus eigener Beurteilung der Stadt städtebaulich völlig unbefriedigend, führt zu einer dauerhaften Zerschneidung des Siedlungsgebietes und greift deutlich in privates Grundeigentum ein. Langwierige prozessuale Auseinandersetzungen wären zu erwarten. Als Begründung für die vordergründig günstigere Lösung wird regelmäßig auf das fast 50 Jahre alte Eisenbahnkreuzungs- gesetz verwiesen, das eine Kostenteilung zu je 1/3 für Stadt, Land und Bund vorsieht, allerdings lediglich für die kostengünstigste Lösung, die sogenannten technisch notwendigen Kosten. Städtebaulich wünschenswerte Rücksichten bleiben auf der Strecke.
Um auf diesen unbefriedigenden Zustand hinzuweisen und eine Änderung in die Wege zu leiten, haben wir uns mit einer Petition an den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages gewandt, die von den anwesenden Vereinsmitgliedern durch Unterschrift mitgetragen wurde.
Die Lösung des langjährigen Problems Bahnübergang und die Mitwirkung am „Runden Tisch“ wird uns auch noch auf weitere Jahre über alle anderen Bereiche hinweg beschäftigen.
Aktivkreise
Zur besseren Verfolgung unserer satzungsmäßigen Ziele haben wir mittlerweile 5 Aktivkreise
ins Leben gerufen, die jeweils von einem Vorstandsmitglied des Vereins koordinierend begleitet werden.
Aktivkreis I – Infrastruktur, Verkehr, Bahnübergang, Lärmschutz
Michael Kellermann berichtete über die Aktivitäten des Aktivkreises I, der sich mit 8 interessierten Vereinsmitgliedern im November 2010 zusammen gefunden hat. Themen waren und sind Bemühungen zur Absicherung des Straßenverkehrs: 30 Km/h Beschränkung an der Feldmochinger Straße (Antrag abgelehnt). Schaffung eines rollstuhlgerechten Übergangs an der Feldmochinger Str (Antrag befürwortet, zwischenzeitlich umgesetzt). Erweiterung der Fahrradständer am S‑Bahnhof (Antrag noch offen). Antrag auf Sicherung des Fußgängerübergangs an der Kreuzung Kohlröschenstraße/Am Blütenanger mittels Zebrastreifen (Übergang durch Schulweghelfer eingerichtet). Antrag auf Beseitigung der Engstelle an der Trollblumenstraße/Borsigstraße (nicht umgesetzt, da Eingriff in Privateigentum erforderlich, stattdessen zur Entschärfung für Fußgänger und Radfahrer ein Verbindungsweg zwischen Borsigstraße und Moosglöckchenweg ausgebaut samt Poller und Beleuchtung). Antrag auf Verlängerung der Busfahrzeiten der Linie 175 von 21.00 Uhr bis 23.00 Uhr (wird noch geprüft).
Aktivkreis II – Umwelt und Natur
Joseph Weber informierte über die Themen des Aktivkreises II, die mit 7 Personen in einer ersten Zusammenkunft im Februar als denkbare Aktivitäten erörtert wurden.
Vortragsveranstaltung von 2 Sachverständigen über die durchgeführte bzw. geplante Anlage von Feuchtbiotopen in der Fasanerie und über das biologische Umfeld (Flora und Fauna) des Rangierbahnhofgeländes (Durchführung beabsichtigt, Zusage der Referenten liegt bereits vor), Müllsammelaktion auf bestimmten Grünanlagen, Erholungsflächen und Biotopen in Abstimmung mit dem Baureferat/Gartenbau mit Sicherstellung der M
üllentsorgung. (Durchführung geplant).
Mit Naturschutzbehörde und Abt. Gartenbau abgestimmte Pflegemaßnahmen auf Grünflächen und Biotopen nördlich des Rangierbahnhofes, z. B. Rodung von Neophyten (Durchführung geplant).
Workshop zum Thema: Energieeinsparung im Alltag und im Haushalt (Durchführung vorgesehen).
Weitere Aktivitäten sind denkbar. Handlungskonzepte werden erstellt und bei nächster Besprechung konkretisiert.
Aktivkreis III – Öffentlichkeitsarbeit/Internet
Klaus Backer setzte sich mit 5 weiteren Vereinsmitgliedern für die Öffentlichkeitsarbeit mit dem Ziel ein, unsere Interessengemeinschaft der breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. In bisher zwei Besprechungen befasste sich der Arbeitskreis mit den Themen:
Durchgängige Gestaltung eines einprägsamen Erscheinungsbilds (Corporate Identity), T‑Shirt?
Schaffung und Gestaltung eines Schaukastens an wirksamer Stelle im Ortsgebiet,
Präsenz im Internet und Durchforsten von Webseiten für vereinsrelevante Daten,
Aufbau einer Plattform: Wer kann was?
Betreuung der Webseite,
Unterstützung der anderen Aktivkreise bei deren Aktivitäten.
Aktivkreis IV – Geschichte – Entwicklung der Fasanerie
Bei der großen Zahl von Neubürgern in der Fasanerie kommt dem Interesse für die Ortsgeschichte
eine besondere Bedeutung zu. Hans Mayer und Johann Sammer haben sich daher dieses Themas angenommen, weitere Interessenten haben ihre Mitarbeit signalisiert.
Das Sammeln von Daten und Bildmaterial ist gegenwärtig eine wichtige Aufgabe. Chroniken der Vereine, private Familienalben und das Pfarrarchiv können eine ergiebige Quelle sein. Die bisher bereits gesammelten Bild- und Textdokumente wurden bereits digitalisiert damit teilweise erst lesbar und zur Weiterverarbeitung tauglich gemacht. Zwischenzeitlich wurde bereits eine denkbare Gliederung erstellt, die von der Früh- und Erdgeschichte über die erste Besiedelung in 12 Abschnitten bis zur königlichen Fasanenzucht und in die Neuzeit führt. Natürlich sind für diese anspruchsvolle Aufgabe die Unterstützung der Bürger und vor allem die leihweise Überlassung von Bild- und Textdokumenten erforderlich. Und man wird bis zur Fertigstellung Zeit und Geduld haben müssen.
Aktivkreis V – Soziales/Familie/Kinder
Georg Aschauer berichtete aus den bisher 2 Treffen des mit 12 Mitgliedern zahlenmäßig stärksten Aktivkreises. Neben dem Kennenlernen der Mitglieder standen in erster Linie Themen, die sich mit dem Zusammenleben der Bewohner in der Fasanerie, den Bedürfnissen der Familien, Kinder, Jugendlichen und älteren Bewohner befassen, im Vordergrund.
So wurde über fehlende Angebote für Grundschulkinder diskutiert. Thema war auch die Situation der Jugendlichen. Hier wurden am Ort Angebote wie ein Jugendtreff, Fußballplatz, Basketballplatz vermisst. Dienste für Familien gibt es nicht (Vorlesen für Kinder, Leihomadienst). Eine Begegnungsstätte für Bewohner wäre wünschenswert. Ein Flohmarkt in Verbindung mit einem Straßenfest wäre der Gemeinschaft und Integration förderlich. Dies wird angegangen.
TOP 3: Kassenbericht
Nach diesen doch sehr vielversprechenden Berichten aus den einzelnen Aktivkreisen führte uns unser Schatzmeister Hans Mayer doch wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.
Bei sparsamster Haushaltsführung ist es nach den Ausgaben des ersten Vereinsjahres in Höhe von 450,52 € und Einnahmen von 995,– € gelungen, mit einem Guthaben von 544,48 € in das Jahr 2011 zu starten. Mit der Gutschrift der Mitgliedsbeiträge können wir den Ausgaben des laufenden Jahres zuversichtlich entgegensehen.
TOP 4: Bericht der Kassenprüfer
Die Kassenprüfer Frau Angela Schwarzenberg und Herr Eberhard Blumenthal haben die Kassenführung des Jahres 2010 geprüft. In ihrem Bericht führt Frau Schwarzenberg aus, dass die Kasse ordnungsgemäß geführt wurde und keinerlei Anlass zur Kritik bestand.
TOP 5: Entlastung des Vorstandes
Im Anschluss an ihren Kassenbericht dankte Frau Schwarzenberg dem Vorstand für die geleistete Arbeit und die aufgewendete Zeit. Sie beantragt, die Mitgliederversammlung möge dem Vorstand für die zurückliegende Zeit entlasten.
Bei Stimmenthaltung der Vorstandsmitglieder wurde dem Vorstand von der Mitgliederversammlung einstimmig Entlastung erteilt.
TOP 6: Aktivitäten 2011
Die von Seiten des Vorstandes bestehenden Überlegungen für das laufende und nächste Jahr wurden bereits im Rahmen der Berichte über die Aktivkreise ausgeführt. Außer den hier bereits geplanten Aktivitäten ergeben sich spontan immer wieder Ansatzpunkte für eine Mitwirkung unserer Interessengemeinschaft, denen wir uns auch stellen werden.
TOP 7: Anträge
Es lagen keine formellen Anträge vor.
TOP 8: Sonstiges und Aussprache
Es folgte nun die Aussprache über die gemachten Ausführungen. Die Mitglieder nahmen mit Respekt die bisherige Vereinsarbeit zur Kenntnis. Einen breiten Raum in der Aussprache nahm das
Thema Verkehr und Bahnübergang, sowie die Kindergartensituation und Umweltfragen ein. Über Anregungen aus der Mitgliederversammlung wird diskutiert.
Um 21.20 Uhr beschloss der 1. Vorsitzende Klaus Backer mit Dank an die erschienenen Mitglieder
die Mitgliederversammlung und wünschte einen guten Nachhauseweg.
München, den 09. April 2011
Für die Richtigkeit gez. Joseph L. Weber, Protokollführer