Wie schon im letzten Jahr hatten wir am 29. Oktober 2016 bei unserer zweiten Zukunftskonferenz wieder viele Teilnehmer.
Diese nutzten zunächst die Gelegenheit, um sich über den Verein und seine Aktivitäten zu informieren. Besonderes Interesse galt wenig überraschend dem Thema Bahnübergang. Bei Kaffee und Kuchen stärkten sich die Teilnehmer noch einmal, bevor es an die Arbeit ging. Mit dabei waren auch Stadträtin Heide Rieke und die Mitglieder des Bezirksausschusses Christine Lissner und Birgit Trautner. Auf großes Interesse stieß auch der neue Kalender für das Jahr 2017, der in diesem Jahr wieder historische Aufnahmen aus der Fasanerie zeigt.
Nach der Begrüßung durch die beiden Vorstände Elfriede Götz-Ahmed und Werner Paulus schaute der Werner Paulus noch einmal auf die Zukunftskonferenz 2015 zurück und berichtete, was sich seit der Zeit bei den besprochenen Themen getan hat. Vieles konnte umgesetzt werden, einige andere ist noch in Arbeit, aber einie Projekte mussten auch aufgegeben werden, teils weil sie nicht realisierbar waren, aber manche auch, weil sich niemand fand, um die Ideen umzusetzen.
Anschließend ging es an die neuen Themen und die Teilnehmer schrieben die wichtigsten für die Fasanerie auf und diskutierten diese an den Tischen. Dann wurden die Themen an die Wand gepinnt und in der großen Runde besprochen. Insgesamt wurden drei Themenbereiche besprochen.
1. Freizeit
1.1 Malgruppe: auf Initiative von Frau Schmitt werden wir in Zukunft eine Malgruppe anbieten. Dort können sich sowohl Hobbykünstler als auch Profis treffen, gemeinsam malen, sich über Techniken und Material austauschen. Spontan schloss sich Frau von Czarnowkski an.
1.2 Fahrradfahren: Herr Brandel schlug vor, regelmäßige Touren mit dem Fahrrad oder eBike durch die Region zu unternehmen. Ein früherer Versuch einer Radlergruppe wurde wieder aufgegeben, doch nun soll erneut ein Versuch unternommen werden.
1.3 Schafkopfen: Hier meldeten gleich mehrere Teilnehmer ihr Interesse an. Richard Bihler erwähnte, dass sich ab und zu nach der Chorprobe der Liedertafel Fasanerie eine Gruppe zum Schafkopfen im Feldmochinger Hof treffe, dies jedoch erst relativ spät am Abend. So wurde vereinbart, eine Schafkopfrunde in der Fasanerie zu gründen, die sich beipielsweise im Alleestüberl Dalmacija treffen könnte.
1.4 Künstlerkontakte: Frau von Czarnowski ist selbst Künstlerin und sucht Kontakt zu anderen künstlerisch tätigen Menschen. Frau Lissner wird ihr eine Einladung zum Projekt „Umwelt kreativ malen“ vom 26. bis 30. Juni 2017 schicken. Gerne können sich andere Künstler auch telefonisch bei ihr melden, sie ist unter der Telefonnummer (089) 1505058 erreichbar. Leider kann sie nicht am Mini-Weihnachtsmarkt am 18. Dezember 2016 teilenehmen, da sie gleichzeitig auf dem Schwabinger Weihnachtsmarkt aktiv ist.
2. Verkehr
2.1 MVG Fahrräder: Bemängelt wurde, dass das Angebot des MVG mit Leihrädern nicht bis in Fasanerie gilt. Zwar darf man mit den Fahrräder bis in die Fasanerie fahren, abstellen darf man sie jedoch nur gegen extra Gebühren. Frau Rieke berichtete, dass die MVG zwar plane, das Angebot sukzessive zu erweitern, aber das es wohl noch eine Weile dauern wird, bis es soweit kommt. Der Verein wird versuchen, den Prozess zusätzlich mit einem Antrag zu beschleunigen.
2.2 Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Feldmochinger Straße: Entlang der Feldmochinger Straße, ab Ortseingang Fasanerie und bis zur Einmündung des Blütenangers, herrscht Tempo 30, wenigstens tagsüber und außerhalb der Schulferien. Das hat auch seine Berechtigung, denn dort ist nicht nur ein Fußgängerüberweg, sondern auch eine Grundschule und ein Kindergarten angesiedelt. Trotzdem berichten Anwohner davon, dass diese Geschwindigkeitsbegrenzung kaum eingehalten wird und fordern eine dauerhafte Geschwindigkeitsüberwachung mit Smiley oder sogar einen festinstallierten Blitzer. Frau Rieke gibt zu bedenken, dass die Landeshauptstadt München die Smileys nicht möchte, daher wäre wohl eher der Blitzer durchzusetzen. Dieser soll in einem weiteren Antrag gefordert werden. Zusätzlich schlägt ein Mitbürger vor, könne man doch auch Pappkartons mit spielenden Kindern in die Vorgärten stellen, so funktioniert es in seinem Heimatdorf recht effektiv. Idealerweise stehen diese Pappkameraden nicht immer an der gleichen Stelle, um den Gewöhnungseffekt zu verhindern. Die Malgruppe (siehe 1.1) hat damit einen ersten Auftrag…
In diesem Zusammenhang wird auch auf den wenig beachteten Zebrastreifen auf dem Blütenanger an der Kreuzung mit Pappelallee hingewiesen. Obendrein befindet der sich, nachdem die Bushaltestelle auf der anderen Seite der Pappelallee eingerichtet und dort auch ein Kinderspielplatz angelegt wurde, auf der falschen Seite. Entsprechend soll ein Antrag für einen zusätzlichen Zebrastreifen gestellt werden, idealerweise mit einem Blinklicht, um herannahende Autofahrer auf diesen hinzuweisen. Oftmals wird auch die Vorfahrt an dieser Kreuzung mißachtet, offenbar reklamieren diese viele von der Pappelallee kommend für sich. Auch um die Geschwindigkeit auf dem Blütenanger ein wenig einzudämmen, wäre eine Rechts-Vor-Links-Regelung hier wünschenswert, diese ist jedoch aufgrund des Busverkehrs nicht möglich.
Ein weiterer Zebrastreifen könnte an der Bushaltestelle Bahnhof Fasanerie stadteinwärts sinnvoll sein. Trotz Verkehrsinsel ist es für die Bürger hier extrem schwierig, die Straße sicher zu überqueren, insbesondere wenn die Schranken geöffnet sind und die Autofahrer nur darauf bedacht sind, den Bahnübergang schnellstmöglich zu überqueren, bevor sich die Schranken wieder vor ihnen schließen.
Hier steht also eine ganze Reihe neuer Anträge an…
2.3 Flüsterasphalt: Ein Anwohner wünscht sich Flüsterasphalt für die Straßen der Fasanerie. Frau Rieke weist darauf hin, dass Flüsterasphalt eher bei hohen Geschwnidigkeiten sinnvoll ist, bei niedrigen überwiegt das Motorengeräusch gegenüber dem Abrollgeräusch. Eine neue Studie zum Flüsterasphalt wird in Kürze erwartet. Wenn, dann wäre es ohnehin nur bei Straßensanierungen machbar und die Hauptverkehrsstraßen durch die Fasanerie wurden erst in den letzten Jahren erneuert. Wird die Feldmochinger Straße im Zuge der Straßenunterführung neu gemacht, könnte der Flüsterasphalt eine Option sein.
2.4 Reigersbachstraße: Viele Straßen in der Fasanerie werden in den nächsten Jahren ersterstellt. Als erstes steht wohl die Reigersbachstraße auf dem Programm, aber andere werden folgen. Dabei werden die Anwohner an den Kosten beteiligt, abhängig von der Bebauungsfähigkeit ihres Grundstücks. Städtische Grundstücke wie Spielplätze oder Grünflächen sind hiervon ausgenommen, was die Kosten zusätzlich in die Höhe treibt. Problematisch ist oftmals, so auch in der Reigersbachstraße, die Breite der Straßen. Werden beiderseits Fußwege erstellt, wird die Straße möglicherweise so schmal, das automatisch ein Halteverbot zum Tragen kommt und die Anwohner keine Abstellmöglichkeit für ihre Fahrzeuge vor der Haustüre mehr haben. Richard Bihler berichtet von der Ersterstellung der Gutmannstraße und dass hier eine gute Möglichkeit gefunden wurde. Sie könnte als gutes Beispiel auch für andere Straßen in der Fasanerie dienen. Zunächst ist die Ersterstellung jedoch ein Jahr zurückgestellt worden.
2.5 Schlaglöcher: an einigen Straßen werden die Schlaglöcher immer tiefer. Extrembeispiele hierfür sind die Borsigstraße, bei der es sich jedoch um eine private Straße handelt, sie gehört der Deutschen Bahn. Auch die Reigersbachstraße hat viele Schlaglöcher, diese sollen jedoch neu gemacht werden (siehe 2.4). Sollten sich extreme Löcher auftun, könnte man die Stadtverwaltung verständigen, die diese dann flickt.
2.6 Fahrradwege und Fahrradstellplätze am S‑Bahnhof Fasanerie: Neben normalen Stellplätzen für Fahrräder am S‑Bahnhof forderten die Bürger auch solche mit Lademöglichkeit für eBikes. Weitere Fahrradwege können oftmals aufgrund der Enge der Straßen nicht realisiert werden, ohne dass man Grundstücke der Anwohner enteignet. Ein Beispiel dafür ist die Feldmochinger Straße. Frau Rieke berichtet von einer Express-Fahrrad-Trasse von Garching durch den Münchener Norden mit einer Abzweigung nach Schleißheim, die auch mit Ladestationen ausgerüstet werden soll. Frau Trautner berichtet von Fahrradwegen, die 2015 beantragt wurden. Welche die Fasanerie betreffen, hatten wir damals berichtet. Frau Lissner fügt an, dass eine Brücke aus dem Olympiapark für die Nord-Süd-Verbindung geplant sei.
Die Fahrradstellplätze und Ladestationen am S‑Bahnhof Fasanerie sollen in einem weiteren Antrag gefordert werden.
2.7 Verbindung der Buslinien 175 und 710: Wer aus der Fasanerie mit öffentlichen Verkehrsmitteln Richtung Karlsfeld fahren möchte, kennt das Problem, dass die Buslinien durch die Fasanerie (Nr. 175) und nach Karlsfeld (Nr. 710) keine gemeinsame Bushaltestelle haben, wo man umsteigen könnte. Stattdessen ist ein Fußmarsch von der Endhaltestelle Campingplatz Ludwigsfeld (175) zur Haltestelle Ferchenbachstraße notwendig, einen knappen halben Kilometer lang. Eine Verlängerung der Buslinie 175 ist zwar schwierig, da der Bus dann nicht mehr wenden könnte, aber der Bus 710 könnte einen kleinen Umweg über den Campingplatz Ludwigsfeld machen, wo er bequem umdrehen und wieder zurück auf seine urspüngliche Strecke käme. Ein entsprechender Antrag wird abgegeben.
2.8 Kinderspielplatz zwischen Hummelblumenstraße und Tollkirschenweg: Anwohner beklagen, dass neben der Kindertagesstätte am Tollkirschenweg ein weiterer Kinderspielplatz errichtet werden soll, während ganz in der Nähe, am Ende der Kuckucksblumenstraße, bereits einer besteht. Dabei beunruhigt die Anwohner a
m meisten, dass der Kinderspielplatz weitere Jugendliche anlocken könnte, die abends und nachts lärmen, ein Problem, das an der Kindertagesstätte schon bekannt ist. Hier hoffen wir auf Abhilfe durch den Jugendtreff, den der Verein beantragt hat und der hoffentlich schon bald Realität wird. Damit wäre nicht nur den Anwohnern geholfen, sondern auch den Jugendlichen, die keinerlei adäquaten Aufenthaltsort in der Fasanerie vorfinden und somit gezwungen sind, auf Kinderspielplätze und ähnliches auszuweichen. In der letzten Sitzung des Bezirksausschusses wurde noch beschlossen, die geplante Tischtennisplatte von der Wohnbebauung entfernt aufzustellen, um die Anwohner zu entlasten.
3. Bahnübergang
Der Bahnübergang gehört zwar thematisch zum Verkehr, ist aber ein so wichtiges Thema, dass er separat betrachtet wurde, wie auch in den Aktivkreisen des Vereins. Da es erwartungsgemäß zu einer angeregten Diskussion kam, wurde das Thema am Schluss behandelt, um Raum für die anderen Themen zu retten. Von vielen der Anwesenden wurden die Planungen als 08/15 empfunden. So könnte die Lösung auch die Fasanerie wiederspiegeln, beispielweise mit Glas symbolisch für die Gewächshäuser, die immer weiter in den Hintergrund rücken und durch dichte Wohnbebauung ersetzt werden und durch Wasser, mit dem wir in der Fasanerie durch den hohen Grundwasserstand verbunden sind.
Der stellvertetende Vorsitzende der Interessengemeinschaft Fasanerie aktiv e.V., Georg Aschauer forderte wehement, die Straßenunterführung zu stoppen und stattdessen die Tieferlegung der Bahn zu verfolgen. Ausführlich erläuterte er Vor- und Nachteile der Lösungen. Widerspruch kam vom anwesenden Herrn Schreibauer, der schon lange als Verfechter der Straßenunterführung bekannt ist und durchaus beachtenswerte Ideen dazu eingebracht hat, wozu er durch seinen beruflichen Hintergrund die besten Voraussetzungen mitbringt.
Frau Rieke wies darauf hin, dass sich die bei den Workshops anwesenden Bürger für die offene, weite Lösung der Fußgängerunterführung ausgesprochen hatten. Sie forderte, den Stadtratsbeschluss für eine Straßenunterführung zu akzeptieren und nicht länger einer Tieferlegung der Bahn hinterherzulaufen. Gleichzeitig empfahl sie, Wünsche für die Straßenunterführung frühzeitig zu artikulieren, damit diese in der Planung berücksichtigt werden können.
Werner Paulus erklärte, das die Interessengemeinschaft zukünftig einen Spagat vollbringen müsse, um die Gestaltung der von der Landeshauptstadt München geplanten Straßenunterführung positiv im Interesse der Anwohner zu beeinflussen, um dort die gröbsten Fehlplanungen zu verhindern. Andererseits wird sie sich aber weiterhin – solange auch nur ein Fünkchen Hoffnung bleibt – für die Tieferlegung der Bahn einsetzen. Und es gibt durchaus Hoffnung. Er berichtete von einem Schreiben des Vereins an die Stadtbaurätin der Landeshauptstadt München Rosemarie Hingerl von Anfang Oktober 2016, der bis heute nicht beantwortet wurde. Dieser enthielt neben verschiedenen Verbesserungsvorschlägen auch ein Angebot an die Stadt, diese bei der Planung zu unterstützen, denn die Bewohner der Fasanerie kennen die Situation noch immer sehr viel besser als die Verwaltungsbeamten im Rathaus. Das kann man ihnen aber auch nicht vorwerfen.
Eine weitere Forderung der anwesenden betraf den Bürgertreff. So könne man doch wenigstens einen solchen bei den Umbauten berücksichtigen. Aus Sicht vieler Anwesender ist dafür aber schlicht der Platz zu eng. Werner Paulus berichtete vom Antrag des Vereins, die noch immer leerstehende Flüchtlingsunterkunft am Tollkirschenweg für Vereinszwecke zu nutzen. Dieser Antrag sei zwar vom Bezirksauschuss befürwortet worden, aber er räume ihm dennoch wenig Erfolgsaussichten ein. Weiterhin behalte der Verein das alte Gärtnerhaus im Auge, das, neben der Flüchtlingsunterkunft stehend, ebenfalls Flüchtlinge beherbergt.
Pressesprecherin Beate Bamberger wies in diesem Zusammenhang auf einen Vorstandsbeschluss hin, bei der nächsten Bürgerversammlung einen Bürgertreff für die Fasanerie zu fordern.
Gegen 17:00 Uhr endete die zweite Zukunftskonferenz. Die anwesenden Vorstände dankten den Mitwirkenden dafür, den Nachmittag geopfert zu haben und wünschten einen guten Nachhauseweg.