Frau­en, Kin­der, Juden und Zigeu­ner in Dachau-Allach

Rund 30 Besu­cher kamen zur dies­jäh­ri­gen Gedenk­fei­er am 23. April 2017 zum 72. Jah­res­tag der Befrei­ung des KZ-Außen­la­gers Dach­au-Allach am 30. April 1945, die unter dem Mot­to stand: „Frau­en, Kin­der, Juden und Zigeu­ner in Dachau-Allach“.

Nur eine Bara­cke ist übrig­ge­blie­ben vom ehe­ma­li­gen Lager, dem ein­zi­gen Lager im Stadt­ge­biet Mün­chens und nur einen Stein­wurf von der Fasa­ne­rie ent­fernt. Jedes Jahr fin­den sich dort Men­schen im Geden­ken an die Befrei­ung des Lagers ein, das als Lager für Zwangs­ar­bei­ter für die ansäs­si­ge Rüs­tungs­in­dus­trie dien­te, z.B. für die Baye­ri­schen Moto­ren­wer­ke (BMW), die damals Flug­zeug­mo­to­ren her­stell­te. Die BMW-Flug­mo­to­ren GmbH war damals Eigen­tü­mer des Lagers.

Die­ses Jahr berich­te­te Klaus Mai, ein loka­ler His­to­ri­ker, der sich inten­siv mit dem Lager beschäf­tigt, dass sich unter den Tau­sen­den von Häft­lin­gen auch etwa hun­dert Kin­der und Jugend­li­che befan­den, die mit ihren Müt­tern dort­hin kamen. Erst vor kur­zem stieß man auf die­se Infor­ma­ti­on, da die­se nir­gends ver­zeich­net waren. Erst ein Anwoh­ner, der vor eini­ger Zeit berich­te­te, dass sich auch Kin­der unter den Häft­lin­gen befan­den, brach­te dies ans Licht. Die Iden­ti­tät die­ser Kin­der und Jugend­li­chen ist jedoch nicht bekannt, ledig­lich die ihrer Eltern. Vie­le die­ser Kin­der könn­ten aber heu­te noch leben.

Der anwe­sen­de Pfar­rer der Evan­ge­li­schen Ver­söh­nungs­kir­che in der KZ-Gedenk­stät­te Dach­au, Dr. Björn Men­sing, sprach anschlie­ßend eben­falls ein paar Wor­te und erzähl­te von einem ehe­ma­li­gen Häft­ling aus Dach­au, der auch eini­ge Zeit im Außen­la­ger Allach ver­brach­te. Die­ser war vor eini­gen Jah­ren mit sei­nem Sohn und sei­nem Enkel zu Besuch und gemein­sam stan­den sie an der Bara­cke in Ludwigsfeld.

Klaus Mai hat auch in die­sem Jahr ein Buch mit zahl­rei­chen Infor­ma­tio­nen zum Außen­la­ger Dach­au-Allach ver­fasst: Der KZ-Außen­la­ger­kom­plex Dach­au-Allach in Mün­chen-Lud­wigs­feld – Die Toten von Dach­au-Allach – „Zum Ster­ben nach Dach­au“ ist kos­ten­los bei Klaus Mai erhält­lich. Bei Inter­es­se stel­len wir ger­ne den Kon­takt zu Klaus Mai her. Das Buch wird unter­stützt vom Bezirks­aus­schuss des 24. Stadt­be­zirks, der Kul­ter­ge­mein­schaft Lud­wigs­feld e.V., der Lager­ge­mein­schaft Dach­au e.V., der MVHS, dem Ver­ein Gegen Ver­ges­sen – Für Demo­kra­tie e.V. und der KZ-Gedenk­stät­te Dach­au.

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